Das war kein Spaziergang: Mit seinem Namen auf dem Helm und in Brandschutzmontur ist Innenminister Reinhold Gall (SPD) am Montagabend bei der Berufsfeuerwehr Heilbronn in eine sogenannte Atemschutzstrecke gegangen.
In einem abgedunkeltem Raum kroch der 58-Jährige mit einem Kollegen der Freiwilligen Feuerwehr Obersulm durch einen Durchgang und kämpfte sich an Hindernissen wie schiefen Ebenen und Engpässen vorbei. Bei bis zu 25 Kilogramm Ausrüstung am Körper lasse sich die 30-minütige Belastungsübung, bei der man auch aufs Laufband oder eine Endlosleiter muss, mit mindestens einer Stunde Joggen vergleichen.
Zum eigenen Schutz tragen Feuerwehrleute keinen Bart oder Koteletten, denn die stören laut entsprechender Verordnung unter anderem die Dichtung von Atemanschlüssen. Auch Körperschmuck wie Piercings oder Ohrringe sind verboten. „Sonst bekommt man schnell warme Ohrläppchen“, sagte ein Sprecher der Feuerwehr in Stuttgart.
Gall ist Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbands Heilbronn und als Feuerwehrmann aktiv seit 1976. Zu Hunderten von Einsätzen musste der SPD-Politiker in seiner Feuerwehrlaufbahn bereits ausrücken. Zu den gefährlichsten Aktionen zählte das Löschen einer explodierenden Munition; einmal musste Gall eine eingeklemmte Person aus einer Toilette befreien, sagte sein Sprecher des Innenministeriums.
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