Geschmückt mit Girlanden, mit Grußworten begleitet und von Geistlichen gesegnet wurde die neue Drehleiter der Weinsberger Feuerwehr offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Die Feuertaufe hat das mit modernster Technik ausgerüstete Fahrzeug bereits hinter sich. In der Nacht vor der feierlichen Übergabe waren die Aktiven der Freiwilligen Feuerwehr Weinsberg mit der neuen Drehleiter bereits bei einem Brandeinsatz in Eberstadt (Bericht auf Region Heilbronn).
„Die Anschaffung erfolgte nicht aus Prestigegründen, sondern aus fachlichen Erwägungen" versicherte Bürgermeister Stefan Thoma bei der Übergabe. Die Kosten von 581 000 Euro seien für die höchste Sicherheit sowohl für die Feuerwehr bei ihren Einsätzen als auch für die zu rettenden Menschen gut angelegt. Das Fahrzeug sei mit einem größeren Korb, der Platz für Atemmasken habe, ausgestattet, stufenlose Hydraulik lasse feinste Abstimmungen der bis zu 30 Meter Länge ausfahrbaren Leiter zu.
Umweltfreundlich Das Fahrzeug sei abgasfreundlich und mit einer Automatik ausgerüstet. 364 000 Euro kamen an Zuschüssen vom Land und vom Landkreis zusammen. 217 000 Euro investierte die Stadt Weinsberg. Mit dem neuen Fahrzeug mit dem Fahrgestell von Mercedes Benz und dem Aufbau der Firma Metz könne die Freiwillige Feuerwehr Weinsberg als Stützpunktfeuerwehr jetzt in schwierigsten Situationen optimal handeln, teilte der Stadtchef mit.
Durch die Drehleiter werde die Feuerwehr im Landkreis gestärkt, sagte Dr. Birge Kubala, die zuständige Dezernentin im Landratsamt Heilbronn. Der Landtagsabgeordnete Reinhold Gall sah den hohen Stellenwert der Feuerwehr in Weinsberg durch diese Anschaffung bekräftigt. Die neue Drehleiter ist die dritte Anschaffung im 155. Jahr der Feuerwehrgeschichte.
„1975 wurde die erste motorbetriebene Drehleiter mit 18 Meter Länge und 3,3 Tonnen eingeweiht", berichtete Kommandant Lajosch Miklosch. „Nach 21 Jahren war sie nicht mehr TÜV-tauglich". 1978 erhielt Weinsberg eine neue Drehleiter mit Korb. Jetzt, nach 30 Jahren, gehörte auch diese Drehleiter zum „alten Eisen". „Hohe Reparaturen und mangelnde Zuverlässigkeit" bedingten eine Neuanschaffung.
Kirchlicher Segen Die Geistlichen Mijo Blazanovic (katholische Kirche) und Uwe Schulz (evangelische Kirche) segneten bei der Übergabe das Fahrzeug für seinen Einsatz in Krisensituationen.
Bild: Birge Kubala, Stefan Thoma (links) und Lajosch Miklosch testen die neue Drehleiter. (Foto: Margit Stöhr-Michalsky)