Langsam macht sich Spannung breit. "Wann kommt denn die Feuerwehr?", fragt ein Knirps ungeduldig. Doch schon im nächsten Moment dröhnt das Martinshorn los, und das 14,5 Tonnen schwere Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF 20/16) biegt mit Blaulicht um die Ecke. Dicht gefolgt vom Rettungswagen des Deutschen Roten Kreuzes. Ein imposanter Anblick, den die Zuschauer mit Beifall begrüßen. Beim Tag der offenen Tür, den die Freiwillige Feuerwehr Bad Wimpfen alle zwei Jahre veranstaltet, kann die Wehr auch ihre Leistungsfähigkeit bei Übungen vor Publikum unter Beweis stellen.
Zuvor hatten die Mitglieder der Jugendfeuerwehr bei einem Löscheinsatz mit Menschenrettung an einem Modell gezeigt, dass auch der Nachwuchs beachtliche Fähigkeiten hat. Reibungslos klappt das Zusammenspiel, und am Ende bleibt nur ein Häufchen verkohlter Bretter übrig. Jetzt schauen sie fachmännisch den aktiven Kameraden zu. Die setzen an dem alten VW Polo die hydraulischen Scheren an und knacken in Windeseile die Dachsäulen. "So eine Schere wiegt um die 20 Kilo", weiß Joris Bongers von der Jugendfeuerwehr. Im Wageninneren sind schon die Sanitäter am Werk, die den Verletzten, der bei dieser Übung durch einen Dummy dargestellt wird, vor Glassplittern schützen und die Erstversorgung leisten. Dann ein paar Handgriffe der Feuerwehrmannschaft, schnell die Anschnallgurte gekappt, und schon lässt sich das Dach des Wagens abheben - wie bei einer Konservendose der Deckel. Nicht einmal drei Minuten hat es gedauert, und der Polo steht als Cabrio da. Was hier so lustig aussieht, kann im Ernstfall Leben retten. "Da zählt jede Minute, und die Teams müssen Hand in Hand arbeiten", erklärt Kommandant Martin Ramsperger. Erst jetzt kann der Verletzte aus dem Fahrzeug gerettet werden. Neben solchen technischen Hilfeleistungen zeigen die Floriansjünger aber auch eindrucksvoll, was so alles im Haushalt passieren kann.
Wie sieht es aus, wenn eine Friteuse Feuer fängt oder eine Spraydose zu warm wird? Gut, dass auf dem großen Platz am Feuerwehrmagazin nichts Brennbares in der Nähe ist, wenn die Spraydose zur Rakete wird.
Bild: Müde, aber guter Dinge sind die Feuerwehrleute Ivan Chamayou (2.v.l.) und Bernerd Bllanc (3.v.l.) nach 1050 Kilometern zu Fuß in Bad Wimpfen eingetroffen. (Foto: Berk)