Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Immer wenn der Piepser funkt, muss der Vater weg

Möckmühlvon Cordula Dürr HSt

Zur Entschädigung für häufige Abwesenheit und um sich für ihr Verständnis zu bedanken, lädt die Feuerwehr Möckmühl einmal im Jahr die Angehörigen zu einem großen Familientag ins Gerätehaus ein.

Rund 80 Mal im Jahr muss die freiwillige Feuerwehr Möckmühl zu Einsätzen ausrücken - und das zu jeder Tages- und Nachtzeit, werktags wie sonntags. Natürlich wird dabei auch die Familie mit in Aufruhr versetzt, zum einen weil die -zwangsläufig recht lauten - Funkpiepser jeden im Haus aufwecken, zum anderen weil sich die Zurückbleibenden auch Sorgen machen. Am schlimmsten findet es Birgit Thoma, die Frau des Möckmühler Abteilungskommandanten, wenn ihr Mann zu einem Autobahnunfall gerufen wird. Die vorbeirasenden Fahrzeuge gefährden die Bergungsarbeiten und nicht selten passieren da auch weitere Unfälle.

Aber auch eine Brandbekämpfung birgt Gefahren in sich. Wie oft riskieren die Feuerwehrleute bei der Rettung von Eingeschlossenen ihr eigenes Leben. Kommandant Uwe Thoma ist sich dessen sehr wohl bewusst, aber er weiß auch, dass seine Leute gerade wegen der häufigen Einsätze viel Erfahrung haben.

Die Sorge der Familien aber und die Tatsache, dass die Väter oder Partner häufig weggerufen werden und zu Hause fehlen, lässt sich nicht schönreden. Mit einem edlen Büfett vom Metzger, mit Spielen, Vorführungen und einem fröhlichen Programm sagten die Feuerwehrmänner jetzt wieder Dank.

Das Wetter spielte mit, so dass die Kinder mit der Drehleiter ihr Städtle von oben betrachten und die Papas mit den Jugendlichen kicken konnten. Für die Kids gabs darüber hinaus Videos und einen Basteltisch und die Frauen konnten in Ruhe plaudern, ohne sich um die Verköstigung oder den Nachwuchs kümmern zu müssen.

Ein wahres Highlight bei diesem Familientag war der Auftritt des Männerballetts vom ASV. Bekleidet mit längst ausrangierten grünen Kampfanzügen, Stiefeln und alten schwarzen Feuerwehrhelmen marschierten die sechs Athleten ein, um dann in Nebelschwaden gehüllt und ihrer Kleidung teilweise entledigt, die Hüften schwingen zu lassen. Die Zuschauer kreischten vor Lachen, es gab einen Riesenapplaus und natürlich mussten die grazilen Herrn als Zugabe ihre gesamte Nummer wiederholen.

Nach Kaffee und Kuchen, Spanferkel, Salatbüfett und so manch sportlichem Einsatz versammelte man sich im Freien ums Lagerfeuer. Die Stimmung wurde von Stunde zu Stunde lustiger.

Bis zum zwei Uhr in der Nacht wurde gefeiert und dabei so manche Geschichte aus früheren Zeiten in Erinnerung gebracht.

Foto:Einen Riesenspaß hatten die Kinder der Feuerwehrleute: Sie durften sich auf der Drehleiter Möckmühl von oben ansehen. (Foto: Cordula Dürr)