Mit der Drehleiter ging's hoch hinaus, und die Feuerwehrmänner erwiesen sich auch als vortreffliche Köche. Im Mittelpunkt des Massenbachhausener Feuerwehrfestes aber standen die Ehrungen des ehemaligen Kommandanten Alfred Muth und des Kassiers Josef Straub.
Die beiden haben sich die Lobesworte verdient. Seit 30 Jahren führt Josef Straub die Kassengeschäfte der Wehr. Und Alfred Muth, seit 40 Jahren Feuerwehrmann, leitete 25 Jahre lang die Geschicke der Truppe. Bei der Hauptversammlung im Frühjahr gab er sein Amt an Lothar Schwarz ab.
"Ein so langer Dienst bei einer Einrichtung wie der Feuerwehr, wo man 24 Stunden am Tag mit Einsätzen zu rechnen hat, das ist eine Würdigung wert", betonte Schwarz jetzt bei der kleinen Feierstunde im Rahmen des Feuerwehrfestes.
Auch Massenbachhausens Bürgermeister Christoph Schulz zollte dem langjährigen Feuerwehrchef hohen Respekt.
1960 trat dieser als junger Mann in die Wehr ein. Im Jahr 1977 übernahm er dann als 36-Jähriger die Führung.
"Und gleich zu Beginn seiner Kommandantenzeit brannte, etwas überspitzt gesagt, halb Massenbachhausen nieder", so Schulz. Sieben Brände beziehungsweise Großeinsätze waren im wahrsten Sinne des Wortes die "Feuertaufe" für den neuen Chef.
Brandeinsätze, technische Hilfeleistungen oder Hochwassereinsätze riefen ihn mit seinen Männern viele Male auf den Plan. "Unbezahlt und unbezahlbar, das ist eine sicher treffliche Umschreibung des Ehrenamtes ", sagte der Bürgermeister.
In Anerkennung seines Engagements zeichnete er den ehemaligen Kommandanten mit der Gemeindeehrennadel in Gold aus und überreichte ihm eine Rarität, einen Messing-Feuerwehrhelm aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
"Ruhig, besonnen und verantwortungsbewusst, zurückhaltend, aber bestimmt und selbstbewusst, wenn es um die Belange der Feuerwehrkasse ging", so beschrieb Schulz den Kassier Josef Straub.
Seit 30 Jahren übe dieser sein Amt aus - ohne Finanzskandal, ohne Geldwäsche, ohne Entlohnung. Schulz: "Man kann mit Fug und Recht feststellen - eine bemerkenswerte und herausragende Leistung." Straub erhielt die Ehrenmedaille der Gemeinde in Silber.
Ein Kommandant sei nicht nur eine führende Persönlichkeit in einer Gemeinde - er vertrete die Gemeinde auch nach außen hin. Vorsitzender Reinhold Korb heftete Alfred Muth für seine geleistete Arbeit die Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes ans Revers.
In Muth habe die Feuerwehr einen sehr ruhigen Kameraden, der immer zur Stelle gewesen sei, der aber auch gesagt habe, was er denkt.
Für die guten nachbarschaftlichen Beziehungen zu allen Schwaigerner Feuerwehr-Abteilungen bedankte sich Schwaigerns Gesamtkommandant Albert Decker.
Alfred Muth sei der Wehr immer beispielhaft vorausgegangen, und auch Josef Straub verdiene volle Anerkennung: "Ich gratuliere der Gemeinde Massenbachhausen zu solchen Feuerwehrkameraden."
Den ganzen Tag über wurde im Feuerwehrmagazin noch kräftig gefeiert. Die Kinder drehten eine Runde nach der anderen mit dem Feuerwehrauto.
Und die Erwachsenen gingen mit der Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr Heilbronn 30 Meter in die Luft und bestaunten den Ort von oben.