Beschwerden über chaotisch geparkter Autos am Lauffener Freibad und Sportplatz gingen beim Ordnungsamt ein. Bei einer Kontrollfahrt der Feuerwehr zeigte sich: Es gab kein Durchkommen. Dabei zählt im Notfall jede Minute.
Telefonische Beschwerden wegen chaotischer Zustände aufgrund von parkenden Autos im Bereich des Lauffener Sportplatzes und des Freibades Ulrichsheide haben am vergangenen Sonntag die Feuerwehr auf den Plan gerufen. Die Beschwerden gingen bei Michael Kenngott vom Lauffener Ordnungsamt ein, der, übrigens selbst Feuerwehrmann, anschließend die Feuerwehr um Amtshilfe bat. Diese befuhr daraufhin zu einer Überprüfungsfahrt die Strecke.
Die Feuerwehr wäre nicht durchgekommen
„Am Sportplatz waren Fahrzeuge so abgestellt, dass das Feuerwehrfahrzeug weder nach links in Richtung Freibad, noch nach rechts in Richtung Weinberge abbiegen und durchfahren konnte“, postete Kenngott auf Facebook. Der Wagen der Feuerwehr habe rund zehn Minuten warten müssen, bis mehrere Autos entfernt worden sind. Erst danach war laut Michael Kenngott eine Durchfahrt - allerdings auch nur mit Einweiser - möglich. „Ein Zustand, der nicht zulässig und auch aus der Sicht von hilfesuchenden Personen nicht hinnehmbar ist“, so Kenngott.
Auch am Freibad habe sich die Situation ähnlich dargestellt. Auf rund 20 bis 30 bezifferte der stellvertretende Leiter des Ordnungsamts gegenüber der Stimme die Zahl der Falschparker rund um Sportplatz und Freibad.
Für eine Wasserrettung wäre der Einsatz von Booten nötig
„Wir müssen zum Beispiel bei der Wasserrettung mit Booten zum Neckar kommen können“, verdeutlicht Kenngott. Die Feuerwehr hat zwei solcher Rettungsboote. Diese werden auf einem Anhänger hinter den Feuerwehrfahrzeugen transportiert. Michael Kenngott möchte die Autofahrer sensibilisieren und nennt das Beispiel Kaio. Der Vierjährige wäre am 20. Juli im Nordheimer Freibad fast ertrunken. „Wir haben nicht die Zeit, Falschparker am Sportplatz oder im Freibad ausrufen zu lassen.“ Schon am 3. Juli habe das Ordnungsamt darauf hingewiesen, Rettungswege in diesem Gebiet unbedingt freizuhalten.
Am 30. Juni hatte es chaotische Zustände durch Falschparker am Breitenauer See gegeben. Dort stellten Autofahrer ihre Wagen mitten auf der Straße, auf Verkehrsinseln oder ungeachtet des Verbots auf Feldwegen ab. Die Polizei hatte 21 Fahrzeuge abschleppen lassen.
Kreisbrandmeister Uwe Vogel will die Thematik allerdings nicht überbewerten. „Das ist aus meiner Sicht kein allgemeines Problem. Ich kann auch nicht erkennen, dass sich die Lage in jüngster Zeit verschärft“, sagte der Kreisbrandmeister gegenüber der Stimme.