Elias Dunz ist ein Mann für alle Fälle. Das Aufgabengebiet des Heilbronner Feuerwehrmanns reicht von der Notfalltüröffnung bis zum Löschen von Hausbränden. Der ausgebildete Taucher geht bei seinen Einsätzen oftmals an physische und psychische Grenzen.
Ohne handwerkliche Ausbildung kann man nicht hauptamtlich Feuerwehrmann werden. Nach seiner Ausbildung zum Anlagenmechaniker startete Elias Dunz im April 2020 seine Grundausbildung bei der Feuerwehr der Stadt Heilbronn. Seit November 2021 ist der 30-Jährige inzwischen auf einer der drei Wachabteilungen als Brandmeister und rückt als Angriffs- und Wassertrupp im Löschzug mit aus.
An Abwechslung mangelt es ihm nicht, sein Tagesablauf ist von Woche zu Woche unterschiedlich. Der wechselnde Wochenplan ist in Arbeitsdienst, Aus- oder Weiterbildung, Sport und Bereitschaftszeit unterteilt. Als Hauptberuflicher der Feuerwehr arbeitet er in 24-Stunden-Schichten von 7 bis 7 Uhr. Derzeit ist er im Arbeitsdienst in der Schlauchwerkstatt eingeteilt, wo sämtliche Schläuche vom Stadt- und südlichen Landkreis Heilbronn geprüft und gewaschen werden
Lebenslanges Lernen und Kooperation
Um fit zu bleiben, absolvieren die Einsatzkräfte regelmäßig Fortbildungen oder Erste-Hilfe-Kurse. „Kürzlich haben wir zum Beispiel die Rettung eines Menschen an einer Steigleiter am Funkmast simuliert“, erzählt Elias Dunz.
Auf der Wache befinden sich 15 Mitarbeiter pro Schicht im Einsatzdienst. Zwölf von ihnen rücken im Bedarfsfall aus, während drei in der Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst als Disponenten fungieren. Ein Halbzug bzw. Löschzug setzt sich immer aus mehreren Einsatzfahrzeugen zusammen. Im Bedarfsfall unterstützen die neun Abteilungen der freiwilligen Feuerwehr. „Die Berufsfeuerwehr sowie die Angehörigen der freiwilligen Feuerwehr arbeiten sehr eng zusammen“, erklärt Dunz. Neben den etwa 90 hauptamtlichen Feuerwehrleuten sind in Heilbronn über 300 Personen bei der Freiwilligen Feuerwehr aktiv.
Der Job eines Feuerwehrmannes ist nicht nur eine mentale Herausforderung, er erfordert auch eine gute körperliche Fitness. Dienstags steht deshalb beispielsweise immer Übungstauchen im Neckar oder an einem See auf dem Ausbildungsplan. Neben zahlreichen Ausbildungen gehört in Heilbronn auch ein sechswöchiger Taucherlehrgang zum Berufsbild eines Berufsfeuerwehrmannes. „Feuerwehrleute müssen zudem auch teamfähig sein“, unterstreicht Dunz. „Denn du bist immer mit Kollegen unterwegs. Selbst bei kleineren Einsätzen rücken wir aus Sicherheitsgründen zu zweit aus und jeder muss sich auf den Anderen verlassen können“.
Mehr als Brände löschen
Neben anderen Einsätzen rückt die Feuerwehr auch häufig zu Fehlalarmen von Brandmeldeanlagen aus. Diese werden oftmals durch Staub oder Handwerker ausgelöst. Auch Notfalltüröffnungen wegen hilflosen Personen in Wohnungen machen einen großen Teil der Einsätze aus.
Mit den steigenden Temperaturen nimmt aber auch hierzulande die Waldbrandgefahr zu. „Von größeren Waldbränden waren wir zum Glück bisher verschont“, so Elias Dunz. „Allerdings kam es in letzter Zeit vermehrt zu kleineren Einsätzen, bei denen eine Fläche zwischen drei und fünf Quadratmetern gebrannt hat.“
„Gegenseitig Helfen und helfen lassen“ ist bei den Feuerwehren übliche Praxis. So war auch das Motto bei den Waldbränden in Sachsen. Die langanhaltende Trockenheit hatte dort zu heftigen Waldbränden geführt. Hektarweise wurden Waldflächen Opfer der Flammen. Auch die dortigen Einsatzkräfte stießen mit ihren Einsatzmitteln immer mehr an ihre Grenzen. Deshalb gab es auch ein Hilfeersuchen an das Land Baden-Württemberg, die dortigen Feuerwehren materiell zu unterstützen. Kurzerhand wurden auf der Hauptfeuerwache in Heilbronn in einer schnellen Aktion Schläuche und Armaturen gesammelt und zur zentralen Sammelstelle bei der Feuerwehr in Ludwigsburg gefahren.
Um allerdings auch vor Ort für einen größeren Flächenbrand gewappnet zu sein, hält die Heilbronner Feuerwehr extra geländegängige und hochgeländegängige Fahrzeuge vor, die mit speziellem Equipment wie Waldbrandlöschrucksäcken und Feuerpatschen beladen sind.
Sportliches Privatleben
Nachdem er bereits mehrere Jahre als Anlagenmechaniker gearbeitet hatte, beschloss Dunz vor drei Jahren nochmal etwas Neues zu wagen: „Ich wollte etwas Sinnvolles tun und anderen helfen.“ Bereits als Kind wollte er zur Flughafenfeuerwehr, entschied sich dann aber für die Feuerwehr in Heilbronn.
Privat ist er auch sehr sportlich unterwegs und fährt regelmäßig von seinem Wohnort in Weinsberg mit dem Fahrrad zur Arbeit. In seiner Freizeit stehen Klettern, Bouldern aber auch Volleyball im Verein auf seinem Programm. Zudem ist er leidenschaftlicher Motorradfahrer.
Job und Privatleben sind für Elias Dunz bei der Feuerwehr gut vereinbar. „Durch unseren langen Schichtdienst haben wir auch immer wieder unter der Woche freie Tage.“ (Liv Jakob)