Der Weihnachtsmarkt in Möckmühl war gerade eröffnet, die Besucher schlenderten mit ihrem Glühwein in der Hand durch die Budenstraßen, als Sirenengeheul die Idylle jäh unterbrach. Wenige Minuten später ist das Martinshorn zu hören. Die Feuerwehr nutzte die Kulisse zur Übung.
Acht Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr und drei Rotkreuzwagen gelangen über die Ruchsener Straße und die Seckachtorgasse zum oberen Marktplatz. Jetzt erst entdecken Marktbesucher die um Hilfe schreienden Kinder im Dachgeschoss des Hauses Schlägel.
Dass es sich bei diesem Einsatz zum Glück nur um eine Rettungsübung handelt, spricht sich schnell herum. Dennoch verfolgen viele Schaulustige das großangelegte Manöver. Dabei wurde angenommen, dass in den Verkaufsräumen des Geschäftshauses Feuer ausgebrochen ist. 17 Personen, die sich im Haus befanden, fliehen vor dem Rauch ins Dachgeschoss.
Panik bricht aus. Einige werden verletzt. Zwei Atemschutztrupps retten die Eingeschlossenen über die Drehleiter. Die geschminkten Verwundeten mit Knochenbrüchen und Kopfverletzungen werden auf Tragen geborgen. Der Notarzt gibt Anweisungen für die Behandlung im Versorgungszelt. Ein weiterer Trupp begibt sich zur Brandbekämpfung ins Gebäude.
Um die Wasserversorgung zu sichern, wird von der Seckach eine Schlauchleitung zum Tatort gelegt. Die angrenzenden Häuser sind durch eine Riegelstellung geschützt. Alles klappt wie am Schnürchen, obwohl im Vorfeld niemand von der Übung wusste. Natürlich fragt man sich an den Marktständen, weshalb gerade dieser Zeitpunkt gewählt wurde.
Die Antwort von Kommandant Uwe Thoma ist einleuchtend. Gerade in Situationen, wo viele Menschen zusammen kommen, keiner mit Unvorhergesehenem rechnet und die Autos der Händler die Zufahrten versperren, ist es wichtig den Ernstfall zu proben. Natürlich hoffen alle, dass der Ernstfall nie eintritt.