Michael Scheer ist neuer Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Flein. Nach der Wahl durch seine Kameraden bei der Hauptversammlung hat auch der Gemeinderat dem Nachfolger von Martin Stähle, der nach zehn Jahren das Amt abgegeben hat, zugestimmt. Ebenso dem neuen Stellvertreter, dem 25-jährigen Michael Martschat. Mit dem neuen Mann an der Spitze sprach Sabine Friedrich.
Herr Scheer, Sie sind mit 24 Jahren stellvertretender Kommandant geworden und sind jetzt mit 36 Jahren an die Spitze aufgerückt. Viel Verantwortung in jungen Jahren. Wie kommt man damit zurecht?
Michael Scheer: Man wird ja an die Aufgaben herangeführt. Man wächst in das Amt rein. Und es ist ja nicht zu erwarten, dass man von Anfang an die volle Leistung erbringen kann.
Ist Ihnen ein bisschen mulmig?
Scheeer: Nein. Ich habe Respekt vor der Aufgabe, weil sie verantwortungsvoll ist. Aber ich weiß, dass wir eine gute Führungsmannschaft haben, die schon seit Jahren zusammen ist. Als Kommandant steht man zwar vorne, aber nicht alleine.
Was muss denn ein Kommandant mitbringen?
Scheer: Das werde ich in nächster Zeit wohl erfahren. Wie auch mein Vorgänger möchte ich ein offenes Ohr für alle Belange und Altersgruppen haben. Die fachlichen Voraussetzungen müssen natürlich vorhanden sein. Ruhe, trotz der Hektik bei Einsätzen, ist zu bewahren. In kurzer Zeit sind im Ernstfall Entscheidungen zu treffen, die unter Umständen weitreichende Konsequenzen haben.
War es schon Ihr Kleinjungen-Traum, Feuerwehrmann zu werden?
Scheer: Für mich war die Feuerwehr schon immer ein interessantes Thema. Es ist eine Aufgabe, die mit Mensch und Technik zu tun hat.
Wann sind Sie denn dazugestoßen?
Scheer: Mit 18 Jahren. Damals war das das Eingangsalter. Es gab noch keine Jugendfeuerwehr.
Was wollen Sie ändern?
Scheer: Grundsätzlich nichts. Ich will den eingeschlagenen Weg, der von mir ja schon lange mit begleitet worden ist, fortsetzen. Als Aufgabe steht demnächst die Umsetzung der digitalen Alarmierung und des digitalen Sprechfunks an.
Die Fleiner Feuerwehr besteht derzeit aus 54 Männern und einer Frau. Reicht das aus?
Scheer: Für die Größe des Ortes ist das die richtige Mannschaftsstärke.
Zehn Mädchen und Jungen sind in der Jugendfeuerwehr. Die Konkurrenz im Freizeitangebot ist groß.
Scheer: Ja, die Konkurrenz ist da. Um die Freizeit wird von allen möglichen Vereinen geworben. Die Größe der Jugendfeuerwehr ist nicht so konstant. 90 Prozent, die bei uns bleiben, bis sie 18 sind, wechseln zu den Aktiven.
Bild: Das neue Führungsduo der Feuerwehr: Vize Michael Martschat (von links), Kommandant Michael Scheer und sein Vorgänger Martin Stähle. (Foto: Friedrich)