Wenn es um die Belange der Freiwilligen Feuerwehr der Kurstadt geht, ist Kommandant Felix Mann in seinem Element, legt aber zunächst Wert auf die Feststellung „wir sind keine Berufsfeuerwehr, sondern eine Freiwillige Feuerwehr mit neun Abteilungen.“ Nur 0,6 Prozent der 439 Mitglieder in den neun Abteilungen, neben Mann noch Feuerwehrsachbearbeiterin Monika Mayer und Gerätewart Matthias Rödler sind hauptamtlich tätig. 99,4 Prozent tun ehrenamtlich Dienst am Nächsten. Und genau darin sieht Mann einen großen Vorteil, „durch das Festhalten an einer Freiwilligen Feuerwehr spart die Stadt jährlich mehrere Millionen Euro Personalkosten, die fällig wären, wenn die Feuerwehr hauptamtlich gestemmt werden müsste. So wird auch klar, die Fahrzeuge und Feuerwehrhäuser, die im jährlichen städtischen Haushalt keine unerheblichen Summen erfordern, sind im Gegensatz zum finanziellen Wert der ehrenamtlichen Dienstleistung der Wehrmänner minimal. Somit lohnt es sich, in den Erhalt und die Unterstützung des ehrenamtlichen System zu investieren.“
So wie an Mann immer wieder die Frage herangetragen wird, ob Bad Rappenau nun eine Berufsfeuerwehr habe, sieht er sich auch immer wieder mit der Frage konfrontiert, warum denn an den Einsatzabteilungen in den Stadtteilen festgehalten werde. „Der Gesetzgeber gibt uns Hilfeleistungszeiten vor, innerhalb derer wir am Einsatzort sein müssen. Diese können wir nur gewährleisten, wenn wir vor Ort Einsatzabteilungen haben.“ Diese neun Einsatzabteilungen, jeweils bestehend aus Jugendgruppe, Einsatz- und Altersabteilung mit den Abteilungskommandanten Frank Schrezenmaier (Babstadt), Jürgen Seel (Bad Rappenau), Frank Rieth (Bonfeld/zukünftig Abteilung Süd), Harald Reinhardt (Fürfeld), Lothar Fleck (Grombach), Matthias Kampp (Heinsheim), Jochen Strehlow (Obergimpern), Jürgen Harrer (Treschklingen) und Harald Scholz (Wollenberg) bilden die Feuerwehr Bad Rappenau, wobei die Abteilungen Bonfeld, Fürfeld und Treschklingen zur Abteilung Süd fusioniert haben. „Im Schnitt üben die Kameraden in 14-tägigem Rhythmus, daneben gibt es einmal jährliche eine Hauptübung unter Einbindung mehrerer Abteilungen“, erläuterte Mann, der die Wehr gerne mit einem mittelständigen Unternehmen vergleicht. Insgesamt, so hat Mann hochgerechnet, „stehen für die Mitglieder über alle neun Abteilungen mehr als 550 Termine im Jahr im Kalender, wobei ein Großteil der Termine für die Aus- und Fortbildung anfallen.“ Darauf legt man in der Kurstadt Wert, denn „die Einsatzlagen werden immer komplexer und die Ansprüche der Bevölkerung an uns steigen, aber das setzt den Einzelnen natürlich auch mehr unter Druck.“ Zudem stellt der technische Fortschritt die Rettungskräfte vor immer neue Herausforderungen. „Früher gab es Benzin- und Dieselfahrzeuge, heute gibt es daneben noch Gas-, Elektro- und Wasserstofffahrzeuge“, nannte Mann nur ein Beispiel.
Doch die Aufgaben der Blauröcke sind noch vielfältiger als retten, löschen und schützen, zu ihren Aufgaben gehört auch die Brandschutzerziehung in Kindergärten und Schulen. „Wir gehen in die Kindergärten, die Grundschulkinder kommen zu uns, denn die Kinder sind in einem Alter, das für uns interessant ist, um sie für die Jugendfeuerwehr zu gewinnen.“ Denn ein Großteil der Mitglieder der Einsatzabteilungen kommt aus der eigenen Jugend.