Die Aufgaben der Freiwilligen Feuerwehr wandeln sich, diese Erfahrung hat Kommandant Marcel Vogt in den vergangenen Jahren immer mehr gemacht. „Es wird die Zeit kommen, in denen sich die Wehrangehörigen spezialisieren. Natürlich muss jeder die Grundtätigkeiten beherrschen, da aber die Fülle der Aufgaben zunimmt und diese auch immer spezifischer werden, werden wir um Spezialisierungen nicht herumkommen.“ Erste Schritte in dieser Richtung hat es in der Salzstadt bereits gegeben. „Wir haben eine Führungsgruppe und eine Hochwassergruppe eingerichtet“, berichtete Vogt und ergänzte, „beim Unwettereinsatz 2016 hat sich das bereits bewährt.“ 290 Einsätze mussten die Blauröcke in jener Unwetternacht im Mai letzten Jahres abarbeiten, zusätzlich zu den 253 Einsätzen, die in dem Rekordjahr aufgelaufen sind. „Wir haben, bedingt durch Neckar, Kocher und Jagst jährlich etwa zehn bis 15 Einsätze im und am Wasser“, so Vogt, „denn ist nicht nur das Hochwasser, es sind auch Gewässerverunreinigungen, Menschen oder Fahrzeuge im Wasser, zu denen wir ausrücken.“
Aus der Erfahrung der Jahre heraus hat Vogt festgestellt, dass sich die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr gewandelt hat. „Es geht immer weiter weg von den alltäglichen Aufgaben. Wir haben immer mehr Katastropheneinsätze und Großschadenslagen, die mit den ursprünglichen Tätigkeiten der Feuerwehr nichts zu tun haben.“ Vogt erinnerte nur an den Amokalarm an der Verbundschule oder die Überlandhilfe bei der Bombenentschärfung in Oedheim. „Die Entwicklung zeigt, dass wir immer mehr zum städtischen Dienstleister werden“, resümierte Vogt. Doch Sorgen bereiten Vogt und seinen Kollegen auch die zunehmenden Suizidversuche, zu denen sie ebenso immer wieder ausrücken müssen wie zu Türöffnungen. „Die Türöffnungen betreffen hauptsächlich ältere Menschen, die so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden leben möchten. Oft sind diese Menschen alleinstehend, niemand hat einen Zweitschlüssel.“
Die Freiwillige Feuerwehr Bad Friedrichshall besteht aus einer Alters- und Ehrenabteilung mit 35 Mitgliedern, einer Jugendfeuerwehr mit 32 Jugendlichen, eine Kindergruppe mit 15 Kindern zwischen sechs und zehn Jahren sowie einem Spielmannszug mit 21 Musikern. Die Einsatzabteilungen kommen aus der Kernstadt, dem Zusammenschluss der damaligen Löschzüge Jagstfeld, Kochendorf und Hagenbach mit 70 Aktiven, der Abteilung Duttenberg mit 22 Einsatzkräften und der Abteilung Untergriesheim, in der 25 Aktive Dienst tun. Auf die wartet in diesem Jahr neben den Einsätzen noch eine weitere Herausforderung, im Oktober wird eine neue Drehleiter in Dienst gestellt, die rund 680000 Euro kostet und mit Zuschüssen vom Landkreis und Land beschafft wird. „Da sowohl Bad Wimpfen als auch wir eine neue Drehleiter beschaffen, haben wir gemeinsam ausgeschrieben und so Synergien genutzt, die zu einer Kostenersparnis geführt haben.“