Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Hilferuf des Roten Kreuzes

Stadt- und Landkreis Heilbronnvon Simon Gajer, HSt

Es gab viel Lob in Elsenz, als knapp über 100 Delegierte und dazu noch 30 Gäste zur Kreisversammlung des Deutschen Roten Kreuzes zusammenkamen. Lorenz Menz blickte in seinem Grußwort auf das System der Helfer vor Ort, die Sozial- und Jugendarbeit im Stadt- und Landkreis. „Der Kreisverband Heilbronn ist ein vorbildlicher Kreisverband“, sagte der Präsident des DRK-Landesverbands. Allerdings können positive Sätze nicht über Bereiche hinwegtäuschen, die Helfern Kopfzerbrechen bereiten.

Neue Fahrzeuge 

Dazu gehört der Katastrophenschutz, der neu konzipiert werden soll, erklärten Kreisgeschäftsführer Ludwig Landzettel und Harald Schugt. Zwar erwartet der Verband in diesem Zusammenhang eine Modernisierung des Fuhrparks, gleichzeitig aber streichen die zuständigen Stellen in Bund und Land eine der fünf Einsatzeinheiten, die über den Stadt- und Landkreis verteilt sind. „Wir stellen uns der Aufgabe“, sagte zwar der Katastrophenschutzbeauftragte Harald Schugt. Er nannte jedoch zugleich die Statistik: Ein Helfer wäre dann für 300 Bürger verantwortlich. „Ich halte dies für ein extremes Missverhältnis“, kritisierte ebenfalls der Kreisverbandsvorsitzende, Landrat Detlef Piepenburg. Er bat die Entscheidungsträger, den Katastrophenschutz zu stabilisieren.

Mit Sorgen blicken die Verantwortlichen auf die Zahl der verfügbaren Einsatzkräfte. Tagsüber werde es schwieriger, bei aufwendigen Notfällen ehrenamtliche Rotkreuzhelfer zu erhalten. „Wir kommen an unsere Schmerzgrenze“, sagte Schugt. Bislang präge eine Zweiklassengesellschaft die Einsatzkräfte. Feuerwehr-Kameraden dürften die Arbeit verlassen. Berufstätige DRK-Mitglieder seien hingegen unsicher. Viele würden sich nicht mehr trauen, ihrem Arbeitgeber mitzuteilen, dass sie im Rotkreuz sind und bei einem Großunfall auf der Autobahn oder bei Schneechaos ausrücken könnten. Geschäftsführer Landzettel fordert deshalb eine gesetzliche Gleichstellung mit Einsatzkräften bei Feuerwehr und Technischem Hilfswerk.

Telefonstreit 

Die Auseinandersetzung um die europaweit einheitliche Rufnummer 112 für nichtpolizeiliche Notrufe steht offenbar vor einer Lösung. Das hatte ebenfalls Dr. Lorenz Menz angedeutet: Bewährtes müsse erhalten bleiben. Landzettel sagte: Der Kreisverband wehre sich nicht, das duale System 112 für Feuerwehr und 19222 für die Rettungskräfte aufzugeben. Er blickte dabei auf die südlichen Bundesländer, in denen beide Nummern lange Zeit galten. Zum jetzigen Zeitpunkt sei eine Umstellung im Stadt- und Landkreis aber sehr teuer. Es wird eine gemeinsame Leitstelle für Feuerwehr und DRK gebaut. Ist sie bezogen, werde die Rufnummer vereinheitlicht. „Wir sind auf dem Weg.“ Das erkenne mittlerweile offenbar auch die Landesregierung an, sagte Landzettel. Sie sei dabei, eine Übergangsregelung zu finden.