Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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"Heute ist euch der Retter geboren!" (Lk 2,11)

Eine weihnachtliche Idylle: Im Stall zu Betlehem liegt ein Kind - der Messias - in Windeln gewickelt in einer Futterkrippe. Neben ihm knien Maria und Josef, dahinter liegen Ochs und Esel und auch die Hirten dürfen nicht fehlen, denen die frohe Botschaft vom Engel mitten auf dem Feld verkündet wurde. Dazu ein schummriges Licht, ein schöner Christbaum und die alten Weihnachtslieder. So oder so ähnlich sehen sie aus, die schönen Abende an Weihnachten. Wenn dann noch Schnee fällt ist der Weihnachtszauber perfekt.

Doch am 17.12. wurde dieser weihnachtliche Glanz, unser idyllisches Bild von Weihnachten - also der Geburt des Retters - jäh gestört. Zwei Kameraden, ein 35jähriger Vater von zwei Kindern und ein 24jähriger Mann verloren auf tragische Weise an diesem Samstagmorgen das wertvollste - ihr Leben.

Für einen gläubigen Menschen wird nun das Idyll von Weihnachten zum Ernstfall.
Der Engel verkündet den Hirten, also dem normalen Volk: ?Heute ist euch der Retter geboren?!?
Wann braucht man denn einen Retter, doch sicher immer wenn man in Not und Gefahr geraten ist.
Jetzt wird es ernst mit dem was Menschen vor mehr als 2000 Jahren von diesem Jesuskind geglaubt haben. Es ist eine Erfahrung die sie später mit dem Erwachsenen Jesus und seinem Leben bewahrt und aufgeschrieben haben. Es ist die frohe Botschaft (Evangelium) von Jesus, der die Macht hatte Wunder zu wirken und den Menschen durch sein Beispiel Sinn und Hoffnung gegeben hat.
Es ist die Erfahrung, dass in der dunkelsten Nacht für uns ein Licht aufgeht. Ein Licht des Lebens das alle Not wenden kann. Ein adventliches Lied deutet das Wunder an Weihnachten so an:

Kündet allen in der Not:
Fasset Mut und habt Vertrauen.
Bald wird kommen unser Gott;
Herrlich werdet ihr ihn schauen.
Allen Menschen wird zuteil Gottes Heil.

Gott wird wenden Not und Leid.
Er wird die Getreuen trösten
Und zum Mahl der Seligkeit
Ziehen die vom Herrn Erlösten.
Allen Menschen wird zuteil Gottes Heil.

In solchem Glauben wird Weihnachten zu dem was es ist: Gott wird Mensch zu unserem Heil.
Dabei kann der Glaube schon eine Quelle der Hoffnung werden. Es ist aber auch möglich, dass Menschen uns in der tiefsten Nacht ein Lichtfunken sind und so unser Leben wieder heller und lebbarer wird.
Allen Menschen ist durch diesen Jesus Christus die Auferstehung zugesagt. Er nimmt uns an die Hand und rettet uns alle, wenn uns niemand mehr zu helfen vermag.

Ich wünsche allen Kameraden, die an den Feiertagen und im neuen Jahr 2006 im Einsatz sind, eine glückliche und gesegnete Heimkehr zu ihren Lieben. Ich bitte euch an die verunglückten Feuerwehrkameraden und ihre Familie zu denken und wenn es euch möglich ist, auch für sie zu beten.
Lasst es in euren Herzen Weihnachten werden, denn Gott ist es ernst mit uns Menschen, deshalb ist ?euch der Retter geboren!?
Mit den besten Wünschen zu Weihnachten grüße ich euch.

Torsten Rönisch
Feuerwehrseelsorger