„Im Sturmhof brennt's“, so die Meldung bei der Möckmühler Feuerwehr. Nur acht Minuten nachdem der Alarm ausgelöst wurde setzen sich die Löschtrupps in Bewegung. Der 1957 gebaute Aussiedlerhof im Gewann „Gucken“ ist zur Erleichterung derer, die schon Schlimmstes befürchtet hatten, in diesem Jahr das Übungsobjekt der Möckmühler Feuerwehr für einen großen Probeeinsatz.
Der Brand soll in der ehemaligen Futterküche ausgebrochen sein, die das Wohngebäude und die Scheune, wo heute noch die Schafe und Kaninchen untergebracht sind, verbindet. Starke Rauchentwicklung macht eine Flucht über die Treppe unmöglich.
Sechs Personen werden schließlich durch ein Giebelfenster über die Drehleiter in Sicherheit gebracht. Bis hierher handelt es sich um Rettungsmaßnahmen, die, vielfach geübt, inzwischen Routine sind. Neu für die rund 30 Einsatzkräfte ist die Löschsituation. Der Sturmhof ist nicht an die städtische Kanalisation angeschlossen. Er verfügt über einen eigenen Brunnen, der gerade mal genügend Wasser für den Hausgebrauch hergibt, keinesfalls aber genug, um einen Brand zu löschen.
Um das Übergreifen der Flammen auf die Gebäude zu verhindern, wird von der Feuerwehr zunächst Wasser aus den Löschtankwagen (je 2500 Liter) entnommen. Inzwischen dockt ein Löschtrupp am Hydranten auf der Korber Straße an. Von dort wird eine 900 Meter lange Schlauchleitung zum Hof hinauf verlegt.
Drei Pumpen sorgen für ausreichenden Druck. Rund 25 Minuten nach Eingang der Feuermeldung schießt das „Leitungswasser“ aus der Spritzwasservorrichtung an der Drehleiterkanzel. Abteilungskommandant Uwe Thoma ist hochzufrieden, dass diese ungewöhnliche Löschwasserbeschaffung so reibungslos und schnell vonstatten ging. Beruhigt ist auch die Großfamilie Ziegler, dass der von der alten Mutter bewohnte Sturmhof im wirklichen Brandfall rasch gelöscht werden kann.
Foto: Im Möckmühler Gewann „Gucken“ steht ein Aussiedlerhof, der von der Feuerwehr für eine Brandschutzübung ausgeguckt wurde. (Foto: Cordula Dürr)