Mit einer feierlichen Taufe nimmt die Heilbronner Wasserschutzpolizei ihr neues Boot in Betrieb. Es hat eine Million Euro gekostet und für ungeübte Ohren einen seltsamen Namen: „Schweres Polizeiboot 11“.
Der Name klingt zwar etwas sperrig. Dennoch ist der Täufling etwas „ganz Besonderes“, wie gestern Wilfried Klenk, Staatssekretär im Landesinnenministerium, bei der Taufe des neuen Bootes der Heilbronner Wasserschutzpolizei (Wapo) am Neckaruferpark unterstrich. Seine Frau Sigrun Klenk war auserkoren worden, um es auf den Namen „Schweres Polizeiboot 11“ zu taufen. Wie sich das gehört mit einer Flasche Sekt, die auf dem Rumpf des eine Million Euro teuren Wassergefährts zerschellte. Die Taufpatin wünschte der schwimmenden Dienststelle - auch dieser Spruch hat Tradition - „allzeit gute Fahrt und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel“.
Das alte Boot war mehr als 30 Jahre im Einsatz
Der Name des neuen Bootes ist auch gleichzeitig der Name des alten Bootes, wie Projektleiter Claus Eßwein am Rande des Ereignisses berichtete. „11“ sei einfach der taktische Name der Heilbronner Wapo-Dienststelle, so wie das Heidelberger Pendant „10“ heiße und das Stuttgarter „12“. Die Bootstaufe vor rund hundert Gästen mit einem Festakt in der Alten Reederei war kein alltäglicher Vorgang, ein spezieller Tag. Immerhin war der Vorgänger mehr als 30 Jahre im Dienst und „nicht mehr zeitgemäß“, wie Eßwein sagte. Das ausgemusterte Boot wurde von einem Privatmann für rund 20.000 Euro ersteigert, der es offenbar weiter in Betrieb als Wasserfahrzeug halten will.
Das „Polizeiboot 11“ hat die Neckar Bootsbau GmbH in Neckarsteinach von Martin Ebert gebaut. Ein Jahr Arbeit steckt drin. Das Schiff ist 13,60 Meter lang und 3,45 Meter breit. Es wurde aus Aluminium gefertigt, besitzt zwei Dieselaggregate die es zusammen auf 800 PS bringen. Die Motoren sind schadstoffreduziert und erfüllen die strengen Abgasrichtlinien der Zentralkommission Rhein Stufe II. „11“ ist für zwölf Personen zugelassen und bringt es auf eine Spitzengeschwindigkeit von rund 50 km/h.
„Polizeiboot 11“ ist ein „strammer Bursche“
Das Boot ist ein Alleskönner, muss es auch sein, bei dem vielfältigen Einsatzgebiet. Es unterstützt künftig rund um die Uhr den Einsatz der Heilbronner Wapo auf 66 Kilometer Flussstrecke auf dem Neckar, plus das Heilbronner Hafengebiet. Die Stabilität des Bootes ist so ausgelegt, dass Evakuierungen an Fahrgastschiffen möglich sind, genauso kann es Kräfte der Rettungsdienste und der Feuerwehr inklusive ihrer Ausrüstung an Einsatzorte auf dem Wasser bringen.
„Polizeiboot 11“ sei ein „strammer Bursche“ und werde das Bild der Wapo noch eine Weile prägen, war sich Staatssekretär Klenk sicher. Der Neckar als Wasserstraße werde wichtiger: „Die Landesregierung will den Verkehrsträger Binnenschiff stärken.“ Dies könne nur gelingen, „wenn er konkurrenzfähig ist“.