Während andere den Fasching genießen und feiern, hat die Freiwillige Feuerwehr Bad Friedrichshall ihre alljährliche Hauptversammlung durchgeführt.
Aber nicht nur die Mitglieder der Feuerwehr haben den Weg am Samstag, den 02.03. in das Feuerwehrgerätehaus gefunden, auch Vertreter des THW und DRK waren anwesend, ebenso der Kreisbrandmeister Uwe Vogel, der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Bad Wimpfen, Bürgermeister Timo Frey und Vertreter des Gemeinderats.
Nach der Begrüßung der Anwesenden und der Feststellung der Beschlussfähigkeit wurden die Toten geehrt. Erst danach begann der Kommandant Marcel Vogt mit seinem Bericht über das vergangene Jahr.
Im vergangenen Jahr stiegen die Einsatzzahlen wieder. Waren es 2017 181 Einsätze, wurde die Feuerwehr im Jahr 2018 zu 198 Einsätzen zu allen Tages- und Nachtzeiten alarmiert. Im Berichtsjahr konnten 25 Personen bei verschiedensten Ereignissen gerettet werden. Leider kam für 4 Personen jede Hilfe zu spät. 5 eingesetzte Feuerwehrangehörige zogen sich bei Einsätzen und Übungen Verletzungen zu.
Nach einem kurzen Überblick über die verschiedenen Einsätze im letzten Jahr, angefangen bei der Unwetterlage, über Brände und Technische Hilfeleistungen bis hin zu einem LKW, der durch ein Wendemanöver auf der B27 diese versperrte, zeigte sich, dass die Aufgaben immer abwechslungsreicher werden.
Volker Windbiel berichtete über die verschiedenen Lehrgänge, welche 87 Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner auf Kreisebene und an der Landesfeuerwehrschule in Bruchsal absolvierten. Neben rund 6000 Stunden, die für Aus- und Fortbildung erbracht wurden, können durch diese Lehrgänge nochmals über 1200 Stunden investiert. Diese Zahlen zeigen auf, dass steigende Einsatzzahlen einen hohen Zeitbedarf sowie ein hohes Maß an Vorbereitung durch Übungen zur Gewährleistung der Einsatzfähigkeit bedeuten.
Neben dem Neujahrsempfang, welcher traditionell das Feuerwehrjahr in Bad Friedrichshall einläutet, gab es noch über das Fest der Kulturen im Plattenwald, dem Kameradschaftsabend, mit vielen Ehrungen sowie der Radtour zur Partnerstadt nach Wasserlosen zu berichten. Ebenso könnte der Gesamtkommandant Marcel Vogt über drei Feuerwehrkameraden berichten, die, wie unser Bürgermeister Timo Frey, sich 2018 das Ja Wort gaben.
Positiv sind auch einige Neubeschaffungen und Weiterentwicklungen:
Bad Friedrichshall, die Salzstadt an den drei Flüssen Neckar, Kocher und Jagst hat immer wieder mit Hochwassern zu tun. Bereits mehrere Male musste die mobile Schutzwand sowie einige der sechs Öffnungen des baulichen Hochwasserschutzes am Kocher, aber vor allem auch am Kochermühlkanal, aufgebaut und verschlossen werden. In den ersten Jahren war die komplette Schutzwand auf Anhänger im Baubetriebshof gelagert und musste in einer aufwändigen Logistikaktion rund 2 Kilometer zur Aufbaustelle transportiert werden. Ein paar Jahre später konnte man sich mit dem Material der Schutzwand in eine nahegelegene Lagerhalle, welche allerdings von mehreren Pächtern benutzt wurde, einmieten. 2017 entschlossen sich die Stadtverwaltung und der Gemeinderat auf einem bereits vor vielen Jahren extra für diesen Zweck erworbenen Grundstück direkt am Aufbauort eine eigene Lagerhalle zu errichten. Die Leichtbauhalle hat eine Größe von 10 x 25 Metern. Ein großes Zugangstor mit Überbreite sowie einer Höhe von 5 Meter ist ideal geeignet um die 460 cm langen Stützen quer mit einem Stapler rangieren zu können. In der Halle ist Platz für die komplette mobile Schutzwand der Stadt Bad Friedrichshall.
Auch organisatorisch haben sich Feuerwehr und Stadtverwaltung noch besser aufgestellt. Mit dem neuen Flutinformations- und Warnsystem (Fliwas 3.0) wurde der Hochwasseralarmplan in ein webbasierendes Maßnahmenplansystem eingebunden und informiert nun die Führungskräfte der Feuerwehr im Hochwasserfall über eine App sowie über E-Mail. Mit dem neuen Gebäude, der Fachgruppe und den organisatorischen Maßnahmen, welche allesamt präventiven Charakter haben, hat die Drei Flüsse Stadt den immer kurioser werdenden Hochwasser- und Unwetterlagen Rechnung getragen.
Marco Semen übernahm an dieser Stelle die Berichtserstattung und konnte die Anwesenden über die Neubeschaffungen im Bereich der Gerätschaften informieren. Unter anderem konnte so eine neue Wärmebildkamera beschafft werden, aber auch ein neuer hydraulischer Rettungssatz konnte verbaut werden. Eine der größten Beschaffungen des letzten Jahres, war wohl die Bestellung der neuen Einsatzkleidung für die aktiven Feuerwehrmitglieder. Die Ausgabe der Kleidung ist für Mai dieses Jahres geplant.
Marcel Vogt beendet seinen Bericht mit der Aussicht des Baus des zweiten Standorts der Abteilung Kernstadt. Die Ausrückewache Süd wird am Rand des neuen Industriegebiets Obere Fundel platziert. Der Standort soll mit einer 10 x 12 m großen Halle Platz für zwei Fahrzeuge bieten.
Katrin Semen, gab als Jugendfeuerwehrwartin ebenfalls einen Überblick über das letzte Jahr. Durch Neueinstellungen sowohl in der Kinder- als auch in der Jugendgruppe konnte die Mitgliederzahl von 47 auf 51 Mädchen und Jungen gesteigert werden. Neben der Christbaumsammlung nahm die Jugendfeuerwehr wieder an vielen Aktivitäten teil. Neben der Unterstützung der aktiven Abteilung bei den Hydrantenbegehungen, gab es auch Crêpe Verkäufe am Lichterfest, aber auch bei Spaß trifft Straße und dem Weihnachtsmarkt. An der Winterfeier der Kinder- und der Jugendgruppe gab es am Ende jeweils ein Wandkalender mit dem Übungsdiensten für das Jahr 2019. Für das Jahr 2020 wird dieser sogar im Zeichen der Jugendfeuerwehr Bad Friedrichshall stehen, da diese ihr 25-jähriges Jubiläum feiern können.
Auch der Spielmannszug gab ein Bericht über das Jahr 2018 ab, ebenso auch der Leiter der Altersabteilung Semen Kurt. Auch die Altersabteilung unterstützt die aktiven Abteilungen regelmäßig bei den Aktivitäten, wie z.B. den Hydrantenbegehungen. In vier Treffen, welche auch mit den Frauen der Alterskameraden abgehalten werden, besucht die Altersabteilung verschiedene Orte. Eine Führung in Jagstfeld anlässlich des 1250-jährigen Geburtstags des Stadtteils oder aber auch eine Stadtrundfahrt in Heilbronn waren Themen der Treffen. Bei der Radtour nach Wasserlosen waren auch drei Kameraden der Altersabteilung dabei, welche die rund 200 Kilometer absolvierten. Mit dem Besuch der Partnerfeuerwehr in Tschagguns oder auch als Streckenposten bei der Friedrichshaller Runde, haben die Mitglieder der Altersabteilung über das Jahr 2018 viel zu tun.
In Vertretung des Kassiers Michael Bartke übernahm Katrin Semen den Bericht über die Ein- und Ausgaben der Gesamtfeuerwehrkasse. Nach den Entlastungen konnten 7 Neueinstellungen sowie 1 Übernahme aus der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilungen begrüßt werden. Unter den Neueinstellungen versteckten sich auch einige bekannte Gesichter von Kameraden, welche vor einigen Jahren ausgetreten waren.
Bürgermeister Timo Frey betonte in seinen Grußworten, wie sehr die Gemeinde die vielfältige und ehrenamtliche Arbeit der Feuerwehr schätzt. Sein Dank geht nicht nur an die Feuerwehrmänner und –frauen sondern auch den Familien, die in solchen Zeiten immer wieder auf ihre Partner verzichten müssen.
Nach der Rede des Bürgermeisters wurden Regina Wittich, Lea Burg, Michael Hilbert, Maximilian Seidel, Nick Weller und Daniel Denninger zur Feuerwehrfrau bzw. zum Feuerwehrmann; Bettina Hönes, Tim Oberhardt, Matthias Veith, Rafael Remmlinger, Attila Virag, Sarah Roller, Johannes Huber-Schweizer, Daniel Kohler, Kim Mangold, Ulrich Seidel und Torsten Melzer zur Oberfeuerwehrfrau bzw. zum Oberfeuerwehrmann; Jan Bublik und Michael Göhrig zum Hauptfeuerwehrmann; Florian Burkhart zum Löschmeister; Sven Klärle zum Oberlöschmeister und Phillipp Krumm zum Brandmeister befördert.
Jens Klärle erhielt die Ehrennadel der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg in Silber.
Bevor der Abend in gemütlicher Runde ein Ende fand, begrüßte zu guter Letzt Kreisbrandmeister Uwe Vogel noch die Anwesenden und bedankte sich vor allem beim Gesamtkommandanten Marcel Vogt für die gute Zusammenarbeit und gute Arbeit, welche die Feuerwehr Bad Friedrichshall tätigt. Positiv merkt er noch an, dass die Feuerwehr konsequent an sich arbeitet. So hat man ein Problem erkannt und mit dem neuen Standort der Ausrückewache Süd eine Lösung gefunden.