Die Feuerwehr Neuenstadt blickte von der Anzahl der Einsätze aus betrachtet auf ein durchschnittliches Jahr zurück. Die neue Drehleiter war bereits bei zwölf Einsätzen dabei und hat die Leistungsfähigkeit der Feuerwehr Neuenstadt im Bereich Rettung wesentlich verbessert. Die Jugendfeuerwehr konnte abermals an Mitgliedern zulegen, so sind insgesamt erstmals über 200 Personen Mitglied der Feuerwehr Neuenstadt.
Kommandant Schaffroth berichtete über ein ereignis- und arbeitsreiches Jahr 2013. Die Zahl der Einsätze bewegte sich im normalen Mittel. Auffällig war aber, dass insbesondere in den Sommermonaten viele Einsätze zu verzeichnen waren. Im Juni wurde die Wehr dreizehn Mal alarmiert. Hingegeben gab es auch Monate mit nur zwei Einsätzen und wochenlangen Phasen, in denen die Feuerwehr gar nicht tätig zu werden brauchte. Als spektakulärster Einsatz ist sicherlich der Kranunfall im Juni in Neuenstadt zu nennen, aber auch ein schwerer Verkehrsunfall mit drei LKWs auf der Autobahn ist erwähnenswert. Beide Einsätze verlangten volle Konzentration und professionelles Arbeiten von der Feuerwehr, um die Lage in den Griff zu bekommen. Die neu aufgebaute Führungsgruppe hat ihre Feuertaufe bestanden und bewährte sich bei Führung und Organisation größerer Einsätze.
Insgesamt wurde die Feuerwehr Neuenstadt im abgelaufenen Jahr zu insgesamt 72 Alarmen gerufen. Der Schwerpunkt der Einsätze lag auch im Jahr 2013 wie schon in den Jahren davor im Bereich der technischen Hilfeleistung mit 63 %. Nur noch 13 % der Einsätze finden im Bereich von Bränden statt. Leider gab es doch auch wieder 13 Fehlalarme. Ein guter Teil der Einsätze findet tagsüber statt, hier kann die Abteilung Neuenstadt auf einige Kameraden aus den Abteilungen Cleversulzbach und Stein/Kochertürn zurückgreifen, welche teilweise im Schichtdienst arbeiten und so die Tagespräsenz mit verstärken. Somit kann auch tagsüber in der Regel der Löschzug besetzt werden. Bei verschiedenen Brand- und Hilfeleistungs-einsätzen konnten 10 Personen durch die Feuerwehr gerettet werden. Insgesamt leistete die Feuerwehr im vergangenen Jahr 1456 Stunden Einsatzdienst zum Wohle der Bürger unserer Stadt.
Auch im Bereich der Ausbildung auf Standortebene tat sich viel bei der Feuerwehr, so absolvierten die Abteilungen Neuenstadt, Cleversulzbach und Stein/Kochertürn insgesamt 80 Übungen in den jeweiligen Abteilungen. Damit auch im Ernstfall das abteilungsübergreifende Zusammenspiel klappt, wurden wieder drei Großübungen aller Abteilungen durchgeführt. Hier waren der Türnizbau in Neuenstadt, die Fa. Förch in Kochertürn und die Fa. MS International im GIK Objekte, wo jeweils der Ernstfall erprobt wurde. Auch konnte hier die neugeschaffene Führungsgruppe jeweils ihre Aufgabe wahrnehmen. Die landkreisweite Katastrophenschutzübung für den Unwetterfall wurde Ende November auch in Neuenstadt mit Erfolg durchgeführt.
Auf Kreisebene, wie auch an der Landesfeuerwehrschule, konnten viele Kameraden ihre Kenntnisse vertiefen und ausbauen. Aus unserer Wehr wurden Kameraden und Kameradinnen an folgenden Lehrgängen weitergebildet: einfache Technische Hilfeleistung, Kettensägenführer, LKW Rettung, Maschinist, Sprechfunker, Truppführer und Truppmann. An der Landesfeuerwehrschule nahm Kommandant Hartmut Schaffroth am Lehrgang für Verbandsführer teil. Ebenfalls in Bruchsal wurden Sven Brixner zum Zug- und Steffen Rückert zum Gruppenführer ausgebildet. Als neuer Funkausbilder steht nun Tobias Schaffroth der Feuerwehr zur Verfügung. Unter dem Gruppenführer Karsten Diesch konnten zwei gemischte Gruppen aus der Abteilung Stein/Kochertürn und Abteilung Cleversulzbach im Juli in Brackenheim das Feuerwehrleistungsabzeichen der Stufe „Silber“ erringen und so die Alltagsarbeit eines Feuerwehrmanns gut unter Wettkampfbedinungen einüben.
Ihre Fitness stellten vier Läufern der Feuerwehr unter Beweis, als sie im Juni in Mannheim den Titel „Deutscher Meister im Feuerwehrmarathon“ erkämpften. Die Läufer waren Bernhard Würth, Kevin Grünagel, Jürgen Heiß und Nico Drewanz.
Die Grundschule Stein war in der örtlichen Feuerwehr zur Brandschutzerziehung zu Gast. Gerade in den vierten Klassen werden hier die jungen Bürger an die Feuerwehr herangeführt und auch die Jugendfeuerwehr stellte sich vor. Am Kinderferienproramm der Stadt beteiligten sich die Jugendfeuerwehr, die Abteilungen Neuenstadt und Stein/Kochertürn. Im nächsten Jahr müssen in allen Wohngebäuden in Baden-Württemberg Rauchmelder installiert sein, hierzu hielt Kommandant Hartmut Schaffroth eine Informationsveranstaltung im Rahmen der Seniorenarbeit der Stadt ab. Eine weitere solche Veranstaltung ist in Stein geplant.
Mit 45 Kindern und Jugendlichen hat die Jugendfeuerwehr Neuenstadt ihr bisher stärkstes Jahr erreicht. Die Jugendfeuerwehr bleibt somit die Nachwuchsquelle Nr. 1 für die Feuerwehr. Mittlerweile sind ca. ein Viertel der Mitglieder weiblich. Unter Jugendfeuerwehrwart Tobias Schaffroth wird den Jugendlichen hier jeden Dienstag eine gute Mischung zwischen Feuerwehrdienst und allgemeiner Jugendarbeit geboten. Auf dem Jahresplan standen unter anderem eine Großübung gemeinsam mit den Jugendfeuerwehren aus Hardthausen und Langenbrettach, sowie ein Berufsfeuerwehrtag, welcher mittlerweile fest zum Jahresprogramm der Jugendfeuerwehr gehört.
Bürgermeister Norbert Heuser und der bei der Versammlung anwesende Kreisfeuerwehr-verbandsvorsitzende und Innenminister von BW Reinhold Gall MdL ehrten anschließend zahlreiche Feuerwehrmänner für ihre langjährigen Verdienste rund um den Brandschutz und übergaben die Urkunden und Ehrenzeichen. Eine Ehrung für 25-jährige aktive Dienstzeit erhielten: Robert Hassis, Heinz Hofmann, Jürgen Korb, Fridolin Mark, Uwe Messner, Andreas Stahl und Jürgen Uhlmann. Für die 50-jährige Zugehörigkeit zur Feuerwehr wurde Wolfgang Spindler durch die Stadt Neuenstadt geehrt.
Kommandant Hartmut Schaffroth und Bürgermeister Norbert Heuser sprachen Beförderungen für Feuerwehrangehörige aus, die auf Grund von Ausbildung, Dienststellung und Dienstjahren begründet ist:
zum Feuerwehrmann/-frau wurden befördert: Benedikt Simpfendörfer, Alexander Woite und Laura Würth.
Zum Oberfeuerwehrmann: Benedikt Götz, Andreas Guse, Benjamin Weig und Gregor Schmelcher. Nach einer Dienstzeit von 10 Jahren als Oberfeuerwehrmann ist Andreas Murawski nun Hauptfeuerwehrmann. Steffen Rückert konnte nach Ablegung des Gruppenführer Lehrgangs zum Löschmeister ernannt werden. Tobias Lehnert wurde gemäß seiner Dienststellung als stellv. Kommandant zum Oberbrandmeister befördert.
Neben Dienst und Einsätzen kam aber auch die Kameradschaft nicht zu kurz. Die Feuerwehr beteiligte sich bei über 20 Veranstaltungen, Festen, Jubiläen und pflegte bei einigen Treffen der Neustadtfeuerwehren in Titisee Neustadt, Neustadt an der Aisch und im weit entfernten Neustadt in Holstein die guten und freundschaftlichen Beziehungen. Im Juli feierte die Gesamtwehr gemeinsam bei einem Sommerfest im Feuerwehrhaus in Stein. Die traditionelle Radtour ging diesmal über zwei Tage vom Kocherursprung in Oberkochen bis zurück nach Neuenstadt.
In den Grußworten von Bürgermeister Heuser, Reinhold Gall und dem Stv. Kreisbrand-meister Uwe Thoma gingen die Redner auf die geleistete Arbeit der Feuerwehr Neuenstadt im vergangenen Jahr ein. Sie lobten den guten Ausbildungsstand und die modernen Methoden, die in Neuenstadt zur Anwendung kommen. Von allen wurde die vorbildliche Jugendarbeit und das zusätzliche Engagement der Jugendbetreuer gewürdigt, die wesentlich zur Nachwuchssicherung in der Feuerwehr beiträgt.
Kommandant Schaffroth dankte in seinem Schlusswort allen Mitgliedern der Feuerwehr Neuenstadt für den Einsatz, den sie im vergangenen Jahr erbracht hatten, sei es bei der Fahrzugpflege, der Übungsorganisation, der Verwaltung, der Öffentlichkeitsarbeit, der Jugendarbeit, etc. Er dankte Bürgermeister Heuser, der Stadtverwaltung, Bauhof und Stadtwerken, sowie unserem Nachbarn, dem DRK Ortverein Neuenstadt, der die Feuerwehr das ganze Jahr über bei Einsätzen, Übungen und Schulungen unterstützt und beschützt, sowie der DRK Ortsgruppe Stein. Ebenso dankte er der Notfallseelsorgerin Frau Regina Dierolf für die Betreuung bei größeren Einsätzen, Herrn Kreisbrandmeister Uwe Vogel, seinem Stellvertreter Uwe Thoma, sowie dem Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzenden und Innenminister Reinhold Gall MdL für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung.
Sein Dank galt ebenfalls den Nachbarfeuerwehren aus Neckarsulm und Langenbrettach, der Polizei, sowie dem THW für die kooperative Zusammenarbeit.
(alle Bilder von W. Langer)