Schloss Weiler wird Szenario eines Wohnungsbrandes
Übungslage ist ein Brand mit starker Rauchentwicklung im ersten Obergeschoss einer Wohnung im Schloss Weiler. Acht Personen der Jugendfeuerwehr simulieren die Opfer die vermisst sind und gerettet werden sollen. Dazu müssen in der Werkstatt des Schlosses aus vier Metern Tiefe zwei erwachsene Personen gerettet werden.
Beteiligt sind alle drei Obersulmer Feuerwehrabteilungen (Obersulm 1, Obersulm 2 und Sülzbach), sowie Rettungskräfte der DRK-Ortsvereine Obersulm, Wüstenrot, Löwenstein und Weinsberg. Fakt ist: Das Zusammenspiel von Menschen, Technik und Taktik muss funktionieren, wenn ein solches Übungsszenario durchgespielt wird.
Nebelschwaden steigen aus dem ersten Stock des Schlosses, Hilferufe von Menschen und das laute Piepsen der Rauchmelder sind zu hören. Der Brand droht angrenzende Bäume und die Alte Kelter zu erreichen. Vorbereitet haben die Hauptübung Udo Bräuninger, stellvertretender Kommandant der Obersulmer Feuerwehr und Nico Horwath, stellvertretender Abteilungskommandant der Abteilung 2. Die Einsatzleitung hat Christian Gruber.
Punkt 14 Uhr alarmiert die Rettungsleitstelle in Heilbronn am vergangenen Samstag (4.11.), die drei Obersulmer Feuerwehrabteilungen sowie die beteiligten DRK-Ortsvereine. Nur wenige Minuten danach rücken die Fahrzeuge aus und erreichen Schloss Weiler. Ein LF20 der Abteilung Obersulm 2 sowie ein Kommando- und Einsatzleitwagen sind als erstes vor Ort ehe neun weitere Einsatzfahrzeuge sowie vier DRK-Fahrzeuge folgen. Mit Sondersignal, Blaulicht und Martinshorn, fahren die Feuerwehrfahrzeuge aus ihren Standorten an, was auch für deren Fahrer eine Herausforderung bedeutet.
Mit zu den ersten Aufgaben der Feuerwehrmänner und -frauen am Schloss gehört die gezielte Entrauchung des Gebäudes durch Rauch- und Wärmeabzugsgeräte, ehe erste Trupps sich auf die Suche nach den Vermissten machen. Außerhalb des Schlosses wird eine Steckleiter zur Rettung der vermissten Personen aufgestellt, da die örtlichen Begebenheiten den Einsatz einer Drehleiter nicht zulassen. Für die Wasserversorgung in Nähe der Alten Kelter zeigt sich die Abteilung 2 zuständig.
Mit Interesse verfolgt Schlossherr Rolf Oßwald das Geschehen: „Ich finde das ist eine sinnvolle Übung, zumal jetzt auch die Feuerwehr unsere Räumlichkeiten im historischen Gebäude kennt“.
Nach rund 70 Minuten ist die Übung beendet. Insgesamt waren rund 90 Personen, inklusive Jugendfeuerwehr und DRK-Rettungskräfte dabei. „Bis auf wenige Kleinigkeiten ist es prima gelaufen“, zeigt sich Udo Bräuninger zufrieden. Gesamtkommandant Gerhard Schenk: „Wir haben unsere Übungsziele erreicht“, sagt Schenk und dankt besonders der Jugendfeuerwehr und den DRK-Ortsvereinen für deren Einsatz.
Mit Fleischkäsweck und Getränken lässt man die Hauptübung ausklingen. Eine detaillierte Nachbesprechung folgt wenige Tage später im Feuerwehrhaus am Standort 2 in Weiler. (kre)