70 Feuerwehrmänner und -frauen proben den Ernstfall
Übungslage ist ein Brand mit sehr starker Rauchentwicklung in einer rund 1.600 Quadratmeter großen Halle der Schlosskellerei Affaltrach, in der 12 Personen vermisst sind und gerettet werden sollen. Beteiligt sind alle drei Obersulmer Feuerwehrabteilungen, als Überlandhilfe die Feuerwehr Weinsberg sowie 15 Rettungskräfäte der DRK-Ortsvereine Obersulm und Wüstenrot.
Das Zusammenspiel von Menschen, Technik und Taktik muss funktionieren, wenn ein solch anspruchsvolles Übungsszenario wie am vergangenen Dienstagabend bei der Schlosskellerei durchgespielt wird. „Es sollte alles wie bei einem Zahnrad in sich greifen, aber das ist nicht einfach“, weiß Obersulms Gesamtkommandant Gerhard Schenk als Beobachter der Übung um die Schwierigkeiten. An diesem Abend passt das Zusammenspiel der Beteiligten, sodass Einsatzleiter Christian Gruber nach Ende der Hauptübung positiv Resümee ziehen kann: „Die Rückmeldungen haben funktioniert, alles ist strukturiert abgelaufen.
Es war eine gute Übung“, zeigt er sich beim kurzen Abschlussstatement zufrieden.
Zuvor aber sind die Feuerwehrleute gefordert. Ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF) mit 9 Mann Besatzung von der Abteilung 1 ist vier Minuten nach eingegangener Alarmierung der Einsatzleitung als erstes von insgesamt 14 Fahrzeugen am Unglücksort. Vier Einsatzabschnitte werden gebildet: Drei zeigen sich für die Rettung und Brandbekämpfung zuständig, die DRK-Rettungskräfte für die Versorgung der Verletzten. Einsatzleiter Christian Gruber delegiert die einzelnen Abteilungen, deren Zugführer dann selbst über die endgültige Einsatzführung entscheiden. Mit zu den ersten Aufgaben der Feuerwehr an diesem Abend gehört die gezielte Entrauchung der Großhalle durch Rauch - und Wärmeabzugsgeräte, ehe erste Trupps sich auf die Suche nach den Vermissten machen. Hoch hinaus geht es für Obersulms und Weinsbergs Feuerwehrmänner, die per Drehleiter den Brand von oben bekämpfen.
Eine Drohne mit ihren Aufnahmen aus etwa 100 Metern gibt derweil der Einsatzleitung einen Überblick über das Geschehen. Immer einmal wieder wird der Rettungsdienst gerufen, der die Verletzten in sicherer Entfernung versorgt. Nach rund 60 Minuten verkündet Einsatzleiter Christian Gruber: „Einsatzende. Zum Abmarsch fertig!“. Zahlreiche interessierte Beobachter verfolgen das Übungsszenario.
Neben Bügermeister Björn Steinbach und dem Kreisverbandsvorsitzenden Reinhold Gall, der als Ansprechpartner der anwesenden Pressevertreter zuständig ist, gehört Daniel, Enkelkind von Obersulms Ehrenbürger Harry Murso, dazu: „Die Aktion mit der Drehleiter war genial“, zeigt sich der 6-Jährige begeistert.
Ein Dankeschön für alle an der Hauptübung Beteiligten gibt es von Marc Baumann von der Schlosskellerei Affaltrach: „Kommandant Gerhard Schenk hat mich vor ein paar Wochen angesprochen. Ich fands gleich eine super Idee, so etwas durchzuführen. Auch für uns war das eine gute Erfahrung“. (kre)