Ja, das ausgedehnte Fußballdrama hat am Samstag ein großes Loch in die Kasse der Feuerwehrabteilung in Massenbach gerissen. Geschaut wurde eben doch zu Hause. „Aber da setzen wir den nationalen Gedanken mal über unseren Verlust“, meint Abteilungskommandant Timo Schweizer mit einem Augenzwinkern. Am Sonntag sind die Bänke dann wieder voll besetzt beim Hoffest am Magazin.
Auftakt Begonnen hatte der Tag mit einem evangelischen Gottesdienst mit Pfarrer Immo Wache. „Mein Gedanke war: Warum fangen wir um zehn in der Kirche an und die Feuerwehr hier, da können wir doch auch zusammen beginnen“, erläutert er. Gerade in so einem kleinen Dorf sollten Vereine und Gruppierungen − und dazu zähle er auch die Kirche − überlegen, was man gemeinsam machen könne. „Bereitschaft und Potenzial sind da, und dann klappt das auch.“ Es ist nicht der erste Themengottesdienst, den Wache durchführt. Statt einer Predigt führt er lieber ein Interview mit Beteiligten, in diesem Fall mit Timo Schweizer. „Das freie Gespräch wird dann eine Mischung aus aktueller Auslegung eines Bibeltextes und gleichzeitiger Information von Fachleuten.“ Das kommt gut an. „Wir haben durchweg positives Feedback bekommen, sowohl von Kirchgängern als auch solchen, die sonst eher selten im Gottesdienst sind“, freuen sich Pfarrer und Feuerwehrmann. Einer Wiederholung steht also nichts im Weg.
Die Besucher genießen auch am späten Mittag die vielseitige Auswahl von Currywurst und Hähnchen über Salatteller und Fischbrötchen bis hin zu frisch gebackener Pizza. Die macht mit Giovanni Greco ein echter Italiener. Und natürlich linste auch der am Samstagabend immer wieder auf einen Bildschirm, um das Fußballspiel zu sehen. Und die Niederlage seiner Mannschaft zu erleben. „Aber das ist kein Problem, wir sind heute trotzdem gut drauf“, meint seine Frau Carmela.
In der Garage wird gebrutzelt, was das Zeugs hält. In Massenbach wird noch alles selber gemacht. Schon vieles wurde ausprobiert, etwa Wurstsalat und geräucherte Forelle. Zum echten Renner entwickelten sich aber Pizza und Fischweck, auf dessen Test Schweizer als Angler bestanden hatte.
Kraftakt Zwei Tage Hoffest, das ist für die kleine Abteilung schon ein großer Kraftakt, bei dem jeder ran muss. „Ohne unsere Frauen und Partnerinnen würde das überhaupt nicht gehen“, freut sich der Abteilungskommandant über die Unterstützung. Nur eine Beschwerde habe er erhalten − das Bier sei zu billig mit 2,50 Euro für die Halbe. „Aber wir sind immer noch auf dem Land und solange was für die Kameradschaftskasse und unseren Ausflug übrig bleibt, ist alles gut.“