Deutschlands Feuerwehren haben einen neuen Präsidenten ihres Spitzenverbandes: Die Delegiertenversammlung zum Jubiläum des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) hat heute im Congress Centrum Ulm den 50 Jahre alten Hans-Peter Kröger aus Kaköhl (Kreis Plön/Schleswig-Holstein) gewählt. Er war einziger Kandidat und löst den bisherigen Amtsinhaber Gerald Schäuble (65) aus Radolfzell am Bodensee (Baden-Württemberg) ab. Schäuble scheidet nach neuneinhalb Jahren aus. Er hat die durch die Satzung vorgegebene Altersgrenze erreicht.
Erste Gratulanten waren Bundeskanzler Gerhard Schröder und Schleswig-Holsteins Innenminister Klaus Buß. Der Bundeskanzler schrieb in seinem Glückwunschtelegramm: "Für Ihr neues Amt und die Bewältigung der vor Ihnen liegenden Aufgaben wünsche ich Ihnen viel Tatkraft und Erfolg!? Kiels Innenminister Buß schloss sich den Glückwünschen an: "Sie führen die gute Tradition fort, dass Schleswig-Holsteiner seit der Neugründung des Deutschen Feuerwehrverbandes in führenden Positionen Verantwortung getragen haben. Vor Ihnen liegt nun die Aufgabe, die Interessen der rund 1,4 Millionen Mitglieder des Verbandes gegenüber Politik und Gesellschaft nachdrücklich und wirkungsvoll zu vertreten."
Kröger will sich vor allem dafür einsetzen, dass das dichte Netz der fast 26 000 Feuerwehren in Deutschland auch in Zukunft erhalten bleibt. "Wie ein roter Faden soll sich das Bemühen um den Erhalt der Leistungsfähigkeit unseres in 150 Jahren bewährten, flächendeckenden Gefahrenabwehrsystems durch meine Arbeit ziehen", versprach Kröger vor Führungskräften der Feuerwehren aus allen Bundesländern.
Dieses Ziel will der neue DFV-Präsident unter anderem durch die zeitgemäße Absicherung der Feuerwehraktiven, bessere Rahmenbedingungen für ehrenamtliches Engagement und eine enge Zusammenarbeit mit der Wirtschaft erreichen. Kröger ist selbst als Geschäftsführendes Vorstandsmitglied eines Großhandelsunternehmens tätig. Er engagiert sich bereits seit vier Jahren als einer von fünf Vizepräsidenten ehrenamtlich für den Deutschen Feuerwehrverband und ist stellvertretender Vorsitzender des Landesfeuerwehrverbandes Schleswig-Holstein.
Kröger rief die Feuerwehren zu Zusammenhalt auf. Die Aufgaben der Zukunft lösen könne "nur ein starker, selbstbewusster Spitzenverband, der sich auf das Wesentliche konzentriert und ein hohes Maß an innerer Geschlossenheit verkörpert".
Als Nachrücker für das Amt des Vizepräsidenten wählten die Delegierten den 44 Jahre alten Hartmut Ziebs aus Schwelm (Nordrhein-Westfalen). Der Bezirksbrandmeister von Arnsberg bekleidet wie Kröger langjährig Führungspositionen in der Feuerwehr. Ziebs ist als selbstständiger Unternehmer tätig und will Kröger dabei unterstützen, das bürgerschaftliche Engagement zu fördern: "Gerade für den Brandschutz in Deutschland wird das Ehrenamt erheblich an Bedeutung gewinnen", sagte er vor den Delegierten der Feuerwehren.
Kröger und Ziebs wurden jeweils für die Dauer von sechs Jahren gewählt. Die Delegiertenversammlung fand im Rahmen der Feiern zum 150-jährigen Bestehen des Deutschen Feuerwehrverbandes und des 9. Landesfeuerwehrtages Baden-Württemberg statt.