Feuerwehren aus dem Landkreis glänzen bei Abnahme der Leistungsabzeichen
Eindrucksvoll stellten Feuerwehren aus dem Landkreis ihre Leistungsstärke bei der Abnahme der Leistungsabzeichen in Bronze, Silber und Gold unter Beweis. Eineinhalb Tage nahmen die Schiedsrichter rund um das Feuerwehrhaus der Abteilung Süd die Leistungsstufen der Wehren von Untergruppenbach bis Eppingen ab. Kreisbrandmeister Bernd Halter lobte am Samstag: „Unsere Feuerwehren zeigen eine ganz hohe Qualität. Das zeigt, wir sind im Landkreis gut aufgestellt, die Wehren sind gut ausgebildet, wir sind also insgesamt auf einem guten Weg.“
Während die schriftlichen Prüfungen für diejenigen, die das Leistungsabzeichen in Gold ablegen wollten, hinter verschlossenen Türen stattfanden, konnten bei der technischen Hilfe und dem Löschangriff, den alle drei Leistungsstufen absolvieren müssen, Besucher zuschauen. Wer sich unter dem Begriff „technische Hilfe“ zunächst nichts vorstellen konnte, fand heraus: Es geht um die Rettung eines Verletzten nach einem Verkehrsunfall. „Jede Gruppe besteht aus neun Mitgliedern, wobei nur die Position des Maschinisten und des Gruppenführers vorher festgelegt sind. Die übrigen Positionen werden ausgelost, so dass keiner der Teilnehmer vorher weiß, was er genau machen muss, und deshalb alles beherrschen muss.“
Acht Minuten hatte die Gruppe Zeit, den eingeklemmten Verletzten zu befreien, ihn bis zur Übergabe an den Rettungsdienst zu betreuen, die Unfallstelle auszuleuchten und den Brandschutz sicherzustellen. Jeder Durchlauf wurde von den Besuchern mit Applaus quittiert. Obwohl es inzwischen recht warm geworden war, machten die Prüflinge weiter. „Im Einsatz können wir auf die Witterungsbedingungen auch keine Rücksicht nehmen“, machte Halter deutlich. Auf die Frage, ob das Ablegen der Leistungsabzeichen Pflicht für jeden Feuerwehrangehörigen ist, erklärte er: „In den Ausbildungsvorschriften für den Truppmann heißt es, dass jeder das Leistungsabzeichen in Bronze abgelegt haben soll. Soll ist im Verwaltungssinne als muss zu verstehen.“ Mit Argusaugen verfolgte Halter die Gruppe, die gerade mit der Rettung des Verletzten beschäftigt war. Dabei fiel auf, die Gruppe besteht aus Mitgliedern von zwei verschiedenen Feuerwehren. „Das ist nicht nur möglich, sondern sogar ausdrücklich erwünscht“, erklärte Halter, „theoretisch können die neun Mitglieder einer Gruppe von neun verschiedenen Wehren kommen.“ Das gemeinsame Üben für das Leistungsabzeichen „schärft die interkommunale Zusammenarbeit“. Die Leistungsstufen Silber und Gold sind zwar keine Pflicht mehr, doch Halter begrüßt es, wenn sich Gruppen finden. „Natürlich ist die Vorbereitung auf das Leistungsabzeichen ein großer Zeitaufwand. Monatelang bereiten sich die Gruppe vor, üben bis zu zweimal in der Woche zusätzlich. Doch das fördert die Kameradschaft. Es wird aber auch die Einsatzroutine vertieft und das führt wiederum dazu, dass man im Einsatz mehr Sicherheit hat.“
Neben dem feuerwehrtechnischen Können spielt die Sauberkeit des Einsatzfahrzeugs eine Rolle. „Man muss sich immer vor Augen halten, dass das Fahrzeug nicht Eigentum der Feuerwehr ist, sondern Eigentum der Gemeinde, mit dem wir pfleglich und ordentlich umgehen müssen.“