Der Einsatzort und die Brandursache war den Feuerwehrleuten von Pfaffenhofen und Weiler sowie dem DRK-Ortsverein Zaberfeld schon vor der Übung bekannt: In diesem Jahr entschloss man sich zu einer gemeinsamen Schauübung bei und in der Grundschule Pfaffenhofen.
Bei der historischen Feuerwehrübung in Gellmersbach bewunderten die Zuschauer Floriansjünger in alten Uniformen und in die Jahre gekommene Ausrüstungsgegenstände. (Foto: Karin Freudenberger)
Trotz dieser Kenntnis und der Anwesenheit von nur zwei Schulklassen war sich Schulleiterin Birgit Wendnagel mit allen anderen Übungsbeteiligten einig: Hoffentlich trifft der Ernstfall nie ein. Die Rettung der Schüler verlief zwar reibungslos, doch da im Ernstfall viele Kinder zu retten und eventuell ambulant zu versorgen sind, würde doch eine enorme Zahl von Rettungskräften gebraucht.
Die angenommene Ursache für den Einsatz war ein Brandausbruch in der Schulküche. Um 16.32 ging die Alarmierung über Sirenen und Alarmmelder los. Mit allen Fahrzeugen rückten wenig später die Feuerwehrabteilungen Pfaffenhofen und Weiler und das DRK Zaberfeld in der Grundschule an. Die Pfaffenhofener Wehr hatte den Erstangriff mittels Atemschutzträger zu leisten, während die Männer der Abteilung Weiler unter Leitung von Roland Kux die Wasserversorgung aus der Zaber sichern musste.
Währenddessen baute das DRK ein Versorgungszelt für eventuelle Verletzte auf. Zahlreiche Zuschauer, unter denen sich natürlich auch viele Eltern der Grundschüler befanden, beobachteten den Übungsablauf kritisch. Manch einem ging es nicht schnell genug. Sie mussten sich erklären lassen, dass sichere und überlegte Vorgehensweise der Einsatzkräfte den besten Erfolg bringt.
Die ersten Kinder wurden aus dem Erdgeschoss evakuiert. Wichtig war dabei, dass kein Kind ohne eine Untersuchung und das Festhalten der Personalien weglief. Zeitgleich wurden die Leitern zur Rettung der Kinder im Obergeschoss angelegt. Mit einem Seil abgesichert, wurde sie nach und nach durch das Fenster gerettet. Viele Kinder fanden das toll, macnhen war die Sache aber auch nicht ganz geheuer.
Nach etwa 20 Minuten musste ein „Schwerverletzter“, von den DRK-Leuten gut geschminkt, mit der Trage geborgen und sofort mit Sauerstoff versorgt werden. Und ganz zum Schluss der Evakuierung der Klasse aus dem Obergeschoss wurde Lehrer Ditmar Leicht über die Leiter gerettet. „Ganz wie der Kapitän auf dem Schiff“, bemerkte ein Feuerwehrmann.
Um 16.56 Uhr ging bei der Einsatzleitung der Feuerwehr, die von Kommandant Gerhard Stuber und seinem Stellvertreter Mathias Fried gebildet wurde, die Meldung ein, dass noch drei Personen vermisst würden. Sofort wurden die noch im Gebäude befindlichen Atemschutzträger per Funk aufgefordert, nach den Vermissten zu suchen. Zehn Minuten später meldeten die DRK-Einsatzleiter Markus Kochert und Jochen Perrot: Alle Schüler gerettet.
Ditmar Leicht bezeichnete die Übung als „einen etwas anderen Schulalltag“. Er stellte weiter fest: „Das war ein guter Abschluss für die vierte Klasse, da das Thema Feuer im Unterricht behandelt hat.“
Die Einsatzleiter der Feuerwehr und des DRK stellten am Schluss übereinstimmend fest, dass die Übung gut abgelaufen ist, die Zusammenarbeit klappte und die gestellten Aufgaben bewältigt wurden. So gab es auch von Bürgermeister Dieter Böhringer bei der Manöverkritik nur Dankesworte. Mit einer kleine Erfrischung und einer Brezel wurde das Kommen der Schüler am unterrichtsfreien Samstagnachmittag belohnt.
Atemschutzeinsatz in der Grundschule Pfaffenhofen: Bei der Hauptübung simulierten die Wehrleute aus Pfaffenhofen und Weiler wieder einmal den Ernstfall.