Im August letzten Jahres berichteten wir über ein App-basiertes System des Vereins Region der Lebensretter e.V. und des DRK Heilbronn, mit dem die Integrierte Leitstelle registrierte Ersthelfer über Smartphone in der unmittelbaren Nähe des Notfalls bestimmen und alarmieren können. Dies ist eine super Sache, da hierdurch bereits mehrere Menschenleben gerettet werden konnten. Kürzlich auch in Flein war ein 64-jähriger Mann beim Entladen seines Autos zusammengebrochen und in Ohnmacht gefallen. Zeugen setzten umgehend einen Notruf ab. Ein Passant leitete ohne zu zögern eine Herz-Druck-Massage ein. Innerhalb weniger Minuten eilte eine Mitarbeiterin des Rettungsdienstes hinzu. Obwohl sie nicht im Dienst war, hatte sie über die App der „Region der Lebensretter“ von dem Vorfall erfahren. Der Ort lag nur 58 Meter von ihrer Wohnung entfernt. Die medizinisch ausgebildete Helferin holte ihre private Rettungsausrüstung aus ihrem Wagen und begann mit der professionellen Notfallversorgung. Kurze Zeit später wurde sie von ihrem Mann, der ebenfalls im Rettungsdienst arbeitet, unterstützt. Die gemeinsame Hilfe reichte bis hin zur künstlichen Beatmung. Sechs Minuten nach Absetzen des Notrufs erreichte der Rettungsdienst den Notfallort, der Notarzt stieß nach neun Minuten hinzu. Der Patient wurde zur Stabilisierung ins künstliche Koma versetzt, aus dem er am kommenden Tag bereits erwachte. Wie sich herausstellte, hatte der 64-Jährige einen schweren Herzinfarkt erlitten.
Das Projekt „Region der Lebensretter“ war mit 110 Teilnehmern gestartet. Inzwischen gibt es 384 Helfer im Projekt. Projektpartner sind neben der Initiatorin und ärztlichen Leiterin des Projektes, Tatjana Hilker, Andreas Giel, Projektleiter und stellvertretender Kreisbereitschaftsleiter des DRK Heilbronn, sowie Joachim Bähr, technischer Projektleiter und Leiter der Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst in Heilbronn.