Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Güglinger Feuerwehr wählte neue Führung

Güglingenvon Andreas Conz, Feuerwehr Güglingen

2007 weniger Einsätze - größere Übungsbeteiligung

Die Jahreshauptversammlung 2008 wird wohl als die längste in der 139-jährigen Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Güglingen eingehen. Dies lag in erster Linie daran, dass der seitherige Kommandant Manfred Rapp nach 30 Jahren aus dem Amt ausgeschieden ist und bei der Besetzung der Feuerwehr-Spitze mehrere Wahlgänge notwendig waren (siehe gesonderter Bericht), um den neuen Kommandanten samt seinem Stellvertreter „auf Schild„ zu heben.

In seinem Report über das Jahr 2007 hat Manfred Rapp dargestellt, dass die Zahl der Einsätze im Vergleich zum Vorjahr von 50 auf 37 zurückgegangen ist. Am meisten wurden die Floriansjünger zu technischen Hilfeleistungen (53 %) gerufen. Die Bergung von Katzen auf Bäumen und Dächern war genauso gefordert wie Wasserschadens- und Windbruch-Beseitigung samt Verkehrsunfall-Einsätzen. 7 Kleinbrände bei Ölöfen, Wäschetrockner, Mikrowelle und Container (19 %), 2 mittlere Brände (6 %) an einem Gartenhaus und einer Härterei und ein Großbrand (3 %) am Reiterhof Faller in Frauenzimmern.

Nachbarschaftshilfen bei Einsätzen in Pfaffenhofen (3), in Zaberfeld (2) und in Cleebronn waren genauso im Einsatzbuch vermerkt wie 7 Fehlalarme.

Positiv hat sich das neue Gerätehaus an der Lindenstraße nicht nur bei der Abwicklung der Einsätze ausgewirkt. „Übungsmäßig ist einiges besser gelaufen - das neue Haus motiviert offenbar“, kommentierte Kommandant Rapp diese Entwicklung. Der Stadtbrandmeister hat die Stundenzahl für Übungen und Einsätze nicht konkret genannt. Nach seiner überschlägigen Berechnung dürften es 2007 aber wieder runde 6.500 und somit etwa 500 weniger als im Jahr davor gewesen sein.

Exakt 100 Übungsdienste in allen drei Abteilungen samt Jugendfeuerwehr, 7 Ausschuss-Sitzungen, 3 Gruppen- und Zugführersitzungen, 5 Einsatzkleidungs-Besprechungen und 4 Besprechungen zur Risiko-Analyse und Bedarfsplanung summieren sich auf die genannte Zahl.

Die Güglinger Wehr ist zurzeit dabei, verschiedene Gebäude im Stadtgebiet auf mögliche Brandgefahren und Risiken zu überprüfen. Firmengebäude gehören genauso dazu wie Aussiedlerhöfe und Hochhäuser. Daraus will man eine Bedarfsplanung mit der Verfügbarkeit der Feuerwehrangehörigen zu allen Tageszeiten entwickeln und dieses Ergebnis in den Fahrzeug- und Gerätebedarf einbinden. „Es ist eine Heiden-Arbeit„, kommentierte Rapp dieses Aufgabenfeld.

Kreisbrandmeister Uwe Vogel brachte in seinem Grußwort zum Ausdruck, dass die Feuerwehren im Landkreis ihre Aufgaben gut bewältigt haben. Die Umstellung auf Digitalfunk, digitale Alarmierung und Integrierung der Notrufe (Feuerwehr von Stadt- und Landkreis sollen zusammen mit dem medizinischen Rettungswesen in einer neuen Leitstelle zusammengefasst werden) seien die Herausforderungen der kommenden Monate und Jahre.

Bei der Güglinger Wehr mit ihren Abteilungen Frauenzimmern und Eibensbach bedankte sich der Kreisbrandmeister für ihre Aktivitäten, die mit gutem Übungsdienst für eine fundierte Ausbildung sorgen.

„Sehr gut, was geleistet und vor allem, wie es gemacht wurde“, bescheinigte Bürgermeister Klaus Dieterich allen Feuerwehrkameraden in seinem Grußwort. Ganz besonders strich das Güglinger Stadtoberhaupt die Freiwilligkeitsleistungen der Feuerwehrangehörigen heraus und lobte das Engagement, das in die Jugendarbeit gesteckt wird. „Sie sind unsere Hoffnungsträger für die Zukunft„, danke Dieterich den dafür Verantwortlichen.


„Ein Leben für die Feuerwehr“ - Manfred Rapp verabschiedet sich nach 30 Jahren als Kommandant

„Es ist so gut wie unmöglich zu beschreiben, was Sie für die Feuerwehr in Güglingen und den Landkreis Heilbronn geleistet haben„. Mit diesen Worten leitete Bürgermeister Klaus Dieterich seine Laudatio auf Manfred Rapp ein. In den 45 Jahren seiner Feuerwehr-Zugehörigkeit hat er 30 Jahre lang die Geschicke der Güglinger Wehr geleitet. Man könne diese herausragende Leistung auf den kurzen, aber ausdrucksstarken Nenner bringen: „Ein Leben für die Feuerwehr“. Mit stehenden Ovationen und minutenlangem Beifall würdigten die Anwesenden diese Lebensleistung.

In der 139-jährigen Geschichte der Güglinger Feuerwehr hat es bislang 12 Kommandanten gegeben, gab das Stadtoberhaupt einen kleinen Geschichtsreport. „Keiner war so lange in Verantwortung wie Sie, es wird wohl auch nicht so schnell jemand da sein, der diesen Rekord bricht„, führte Dieterich weiter aus.

Auf das Glatteis wollte sich das Stadtoberhaupt nicht begeben, bei Würdigung aller Leistungen, aller erfolgreich absolvierten Lehrgänge, aller Leistungsabzeichen und nicht zuletzt aller Ehrungen etwas in der 45-jährigen Feuerwehrzugehörigkeit vergessen zu können. Man könnte dies nur unzureichend zusammenfassen. „Ich kenne niemanden, der sich so engagiert für die Feuerwehr eingesetzt hat wie Sie“. Man müsse positiv anerkennen, dass sich Manfred Rapp mit der ihm eigenen „Akribie bis ins letzte Detail„ zum Wohle der Feuerwehr eingesetzt hat.

Die unendlichen Bemühungen um den Bau eines neuen Gerätehauses und die Einrichtung der Jugendfeuerwehr strich das Stadtoberhaupt besonders heraus und verkündete dann, dass der Gemeinderat dem Vorschlag des Feuerwehr-Beirates, Manfred Rapp zum Ehrenkommandanten zu ernennen, ausnahmslos zugestimmt habe. So wolle man die Wertschätzung für geleistete Arbeit zum Ausdruck bringen, sagte Dieterich und übereichte neben der Urkunde und einer besonderen Florians-Figur ein bebildertes Portfolio mit den dokumentierten Stationen seiner 30-jährigen Kommandantentätigkeit.

Kreisbrandmeister Uwe Vogel fiel es nicht leicht, sich vom zweit-dienstältesten Kommandanten im Landkreis zu verabschieden. Sein Dank für eine außerordentliche Dienstzeit verband der oberste Feuerwehrmann des Landkreises mit der Hoffnung, dass Manfred Rapp seine große Erfahrung auch weiterhin in die Gremien der Landkreis-Wehr einbringen wird. Die Ehrerbietung drückte sich auch dadurch aus, dass die Kommandanten der Feuerwehren aus Brackenheim, Cleebronn und Pfaffenhofen zur Verabschiedung gekommen waren

Bernd Neubauer sagte zum Abschied seines langjährigen „Chefs“ herzlichen Dank im Namen aller Feuerwehrangehörigen und überreichte neben einem Riesen-Geschenkkorb Einkaufs-Gutscheine der GIGA.

Sichtlich gerührt nahm Manfred Rapp die Glückwünsche und anerkennenden Worte entgegen. „30 Jahre Kommandant haben viel Stress und Freizeitopfer gefordert„, gab er unumwunden zu. Dass er aber die Feuerwehr sein einzigstes Hobby leben konnte, habe ihm viel in seiner Aufgabe geholfen. Mittlerweile hätte sich nicht nur die Technik, die er ja auch beruflich für die Feuerwehr weiterentwickelt hat, sondern auch die Flut von Vorschriften stark verändert. „Wir haben einiges miteinander bewegt, ich danke allen, die mich dabei unterstützt haben“, fasste Manfred Rapp die große Gruß- und Dankadresse zusammen. Er werde sich jetzt etwas zurücklehnen, gab der scheidende Kommandant zu seinen künftigen Lebensplanungen bekannt, wolle aber weiter bei der Feuer auf lokaler und Landkreisebene dabei bleiben.

Nach 30 Jahren hat Manfred Rapp sein Amt als Feuerwehrkommandant von Güglingen abgegeben. Der Gemeinderat der Stadt Güglingen hat ihn zum Ehrenkommandanten ernannt. Mit weiteren Ehrungen aus dem Feuerwehrbereich war nichts mehr zu machen. Manfred Rapp hat bereits bei der Einweihung des Feuerwehr-Gerätehauses das Goldene Ehrenzeichen des Deutschen Feuerwehrverbandes überreicht bekommen.

Erich Xander zum Abteilungs-Ehrenkommandant ernannt

15 Jahre lang hat er die Feuerwehr-Abteilung Eibensbach verantwortlich geleitet - jetzt hat er diese Verantwortung abgegeben und seinem in der Abteilungsversammlung gewählten Nachfolger Uwe Koch versprochen, weiter mit Rat und Tat zur Verfügung zu stehen.

Bei der Hauptversammlung der Gesamtwehr wurde Erich Xander, der seit 1969 im Feuerwehrdienst ist, nach Ableistung der erforderlichen Lehrgänge, darüber hinaus alle Leistungsabzeichen in den drei Edemetall-Farben Bonze, Silber und Gold, das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber besitzt und den Rang eines Brandmeisters bekleidet, zum Abteilungs-Ehrenkommandanten ernannt. Als Dankeschön gab es neben der Urkunde ein bebildertes Portfolio mit Stationen seiner Tätigkeit und einen Gutschein für einen Ferien-Aufenthalt im Feuerwehrheim in Todtnau.

Ehrungen und Beförderungen

Die langjährige Zugehörigkeit zur Feuerwehr wurde bei der Jahreshauptversammlung der Güglinger Wehr gewürdigt. Reiner Maurer aus Eibensbach ist 40 Jahre aktiv im Dienst, die Auszeichnung mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen in Gold konnte er am 18. Januar leider nicht persönlich entgegen nehmen - er war verhindert.

Reiner Bey, Klaus Fein, Werner Combé und Hans-Jörg Löw (er war geschäftlich verhindert) wurden für 25-jährige Feuerwehr-Zugehörigkeit mit dem Ehrenzeichen in Silber ausgezeichnet.

Für 60-jährige Feuerwehrzugehörigkeit wurde Helmut Harsch mit einer besonderen Urkunde und einem entsprechenden Präsent bedacht.

Nach fünfjähriger Dienstzeit wurden Jochen Baar, Andreas Conz, Philipp Gerstle, und Michael Hering zu Oberfeuerwehrmännern befördert.

Jugendfeuerwehr ist gut aufgestellt

Die Nachwuchsarbeit in der Feuerwehr Güglingen ist beim verantwortlichen Leiter Andreas Conz und seinen Helfern Michael Hering und Tim Kastens in sehr guten Händen.

23 Übungsdienste wurden im vergangenen Jahr absolviert. Dazu hat das verantwortliche Trio noch sehr viel für Geselligkeit und Kameradschaftspflege getan.

Seit dem Jahr 2000 hat sich die Zahl der Kinder und Jugendlichen von einstmals 14 auf mittlerweile 30 verdoppelt. Jahr für Jahr können gut ausgebildete Nachwuchsleute dem aktiven Dienst zugeführt werden. Verena Conz und Patrick Allinger sind in diesem Jahr aus der Jugendfeuerwehr ausgeschieden. Die beiden trauen sich auch gleich zu, den verwaisten Posten des Schriftführers gemeinsam bewältigen zu können.

Diese Nachwuchsarbeit wurde von Bürgermeister Klaus Dieterich besonders herausgestrichen. Bei der Verabschiedung von Kommandant Manfred Rapp lobt er in den höchsten Tönen: „Das war die richtige Weiche, die Sie gestellt haben„. -rob-

Güglinger Feuerwehr hat neue Führungsspitze: Bernd Neubauer Kommandant - Volker Zeh sein Stellvertreter

Die Floriansjünger von Güglingen haben es sich nicht leicht gemacht: bei der Wahl der neuen Führungsspitze haben sich die stimmberechtigten Wehrmänner einen wahren Abstimmungsmarathon entwickelt. Sowohl bei der Besetzung des Kommandanten als auch seines Stellvertreters waren nicht weniger als vier Wahlgänge notwendig, um die verantwortlichen Funktionsträger zu finden. Letztlich gipfelte die Entscheidung um den Stellvertretenden Kommandanten in einem Patt.

Die Nachfolge von Stadtbrandmeister Manfred Rapp tritt jetzt sein bisheriger Stellvertreter Bernd Neubauer an. Der Hauptbrandmeister ist seit knapp 30 Jahren bei der Feuerwehr in Güglingen dabei.

Bei dieser Wahl wurde aber keine „Kronprinzenregelung“ gefunden. Die Feuerwehrangehörigen hatten sich zu entscheiden, ob sie Andreas Conz (24 Jahre), Volker Zeh (44) oder Bernd Neubauer (55) das Vertrauen aussprechen sollen.

Im ersten Wahlgang konnte Volker Zeh 18 Stimmen, Bernd Neubauer 17 und Andreas Conz 11 Stimmen auf sich vereinigen. Bei 50 Stimmberechtigten erreichte also zunächst keiner die erforderliche absolute Mehrheit.

In der Stichwahl, bei der laut Feuerwehrsatzung nur die beiden Kandidaten mit den meisten Stimmen nochmals kandidieren konnte, wurde Bernd Neubauer mit 27 : 23 zum neuen Kommandanten der Gesamtwehr gewählt.

In einer ersten Reaktion bedankte sich der bisherige Stellvertretende Kommandant - der Hauptbrandmeister bekleidet dieses Amt seit 15 Jahren - für das ausgesprochene Vertrauen. „Miteinander und nicht übereinander reden - wir müssen uns von Grüppchenbildung verabschieden„ war seine Botschaft an die versammelte Truppe. Offenbar gibt es da Handlungsbedarf.

Für die Wahl zum stellvertretenden Kommandanten wurden abermals Volker Zeh und Andreas Conz vorgeschlagen. Von 49 gültigen Stimmen konnte Volker Zeh deren 25 und Andreas Conz 24 auf sich vereinigen - also wurde wiederum keine absolute Mehrheit beim ersten Wahlgang erreicht.

Nach der Stichwahl war dann die Überraschung perfekt: beide Kandidaten kamen auf je 25 Stimmen. Nach der Feuerwehrsatzung hätte jetzt das Los entscheiden müssen!

Dieses Lotteriespiel hat man sich und den Kandidaten Gott sei Dank erspart. Andreas Conz gab Volker Zeh den Vorzug - mit dem Versprechen, ihn in seiner Arbeit nach besten Kräften zu unterstützen. Die beiden „Wahlgegner“ hatten sich zu einer kurzen Beratung zurückgezogen und danach ihre Entscheidung unter großem Beifall der Anwesenden verkündet.

„So ist die Nachfolge in der Führung der Güglinger Feuerwehr dauerhaft gesichert„, lobte Bürgermeister Dieterich diese Entscheidung. Jetzt könne man Andreas Conz auf die ihm noch fehlenden Lehrgänge schicken und ihn so auf kommende Aufgaben vorbereiten, war sein erstes Fazit auf diese wahrlich große Geste des 25-jährigen Leiters der Jugendfeuerwehr.


Die neue Führungsmannschaft der Feuerwehr Güglingen: Bernd Neubauer (Bildmitte) wurde zum Kommandanten der Gesamtwehr gewählt. Sein Stellvertreter ist Volker Zeh (2.v.r.). Andreas Conz (2.v.l.) hat die Patt-Situation bei den Wahlen mit einer großen Geste gemeistert. Der Leiter der Jugendfeuerwehr zog sich nicht in den Schmollwinkel zurück, sondern gab bei gleichzeitigem Verzicht auf den Stellvertreter-Posten bekannt, Volker Zeh in seiner neuen Aufgabe nach besten Kräften zu unterstützen! So etwas erlebt man auch nicht alle Tage… (Foto: Baumann)