Brandschutzerziehung für Viertklässler dient der Vorbeugung und Nachwuchswerbung
Finnja (10) drückt auf einen Knopf am Griff der hydraulischen Rettungsschere, die an einem Seilzug in der Fahrzeughalle der Löwensteiner Feuerwehr hängt. Jugendleiter Markus Ruoff hält einen zwei Zentimeter dicken Hartholzstab zwischen die Schneiden. Staunend sehen die Viertklässler der örtlichen Grundschule bei der Brandschutzerziehung, wie sich langsam die Scherblätter schließen. Mit einem leisen Knacken ist der Stab mühelos halbiert. Löschen Die Schere hat eine Kraft von 30 Tonnen, hat Finnja gelernt. Während Ruoff einer Gruppe das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug und seine Ausrüstung vorstellt, versucht sich die andere Hälfte bei Ruoffs Stellvertreter Andreas Stiefel im Hof mit dem Löschschlauch und einen C-Rohr. Wir tun jetzt so, als ob es brennt, zielt Vivian mit dem Wasserstrahl auf einen Baumstumpf. Zum vierten Mal vermitteln Ruoff und sein Kollege Löwensteiner Viertklässlern die Grundlagen des Brandschutzes. Das tun sie auch in Kindergärten oder in VHS-Kursen. Prävention ist das eine Ziel, Nachwuchswerbung das andere. Los geht es mit einem Film über die Arbeit der Feuerwehr. Da wird gezeigt, dass ein Haus in nur sechs Minuten verraucht. Da sieht man nichts mehr, erklärt Ruoff. Als nächstes ordnen die Kinder Bilder zu Brennbarem und Nichtbrennbarem. Ganz wichtig ist, sich nicht zu verstecken, das Feuer findet euch immer, warnen die beiden Experten und zeigen das richtige Verhalten anhand eines Cartoons. Türen schließen, flüchten, wenn es möglich ist, die Nachbarn alarmieren oder selbst den Notruf wählen, lauten nur einige der Regeln. 112: Mühelos erkennen die Schüler die richtige Notrufnummer. Bei uns zu Hause hat schon einmal der Fernseher gebrannt, berichtet Hornung. Mit Streichhölzern oder Feuerwerk zu hantieren, sei gefährlich. Seid mal ehrlich, wer hat nicht schon mal daheim gezündelt?, will der Rektor wissen. Spontan gehen mehrere Arme in die Höhe. An einem selbstgebauten Modell zeigt Andreas Stiefel, wie schnell ein Raum verraucht und was passiert, wenn man die Türe öffnet. Dann dürfen die Kinder ihm beim Anlegen der Atemschutzausrüstung helfen. Puh, ist die schwer, stöhnt Leon, als er kurz die Sauerstoffflasche halten darf. Die Ausrüstung wiegt 30 bis 40 Kilo, und dann kommt die Hitze mit bis zu 300 Grad dazu, erläutert Ruoff die Belastung. Alarmübung Mir hat der Film gut gefallen, sagt Luisa. Diese Schulung ist sehr sinnvoll, und die Kinder machen, wie man sieht, toll mit, ist Helmut Hornung vom Angebot der Löwensteiner Wehr begeistert. Jugendleiter Markus Ruoff zeigt den Mädchen und Jungen, wie die Rettungsschere funktioniert. Sie hat eine gewaltige Kraft.