Am gestrigen Dienstagabend fand eine groß angelegte Übung beim EnBW Heizkraftwerk Heilbronn in der Lichtenbergerstraße statt. Um 19.30 Uhr meldete ein Mitarbeiter der Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst, dass es bei Schweißarbeiten im Ammoniaklager zu Undichtigkeiten am Leitungssystem gekommen war. Hierdurch konnte das durch Wasser und Kunstnebel dargestellte, giftige Gas an mehreren Stellen austreten. Drei Arbeiter (Dummys) konnten sich nicht mehr rechtzeitig in Sicherheit bringen und lagen ohnmächtig an der Verladestelle, dem Kompressorraum und auf den Ammoniaktanks. Eine weitere, reale Person rettete sich leicht kontaminiert in einen Vorraum und wartete auf Hilfe.
Während die Übungsbeobachter der EnBW und Feuerwehr bereits ihre Plätze eingenommen hatten, trafen die ersten Einsatzkräfte ein. Sofort wurde die Fahrzeugaufstellung vorgenommen und die ersten Trupps zur Menschenrettung eingesetzt. Die kurz darauf eintreffenden Gefahrstoffeinheiten (CSA-Träger, ABC-Erkunder und ABC-Dekontamination) rüsteten sich mit Chemikalienschutzanzügen aus und richteten die entsprechenden Dekontaminationsplätze ein. Anschließend mussten die Leckagestellen unter Chemikalien-Schutzanzügen (CSA) abgedichtet und der Gasaustritt gestoppt werden. Parallel kam die Drehleiter mit einem Wasserwerfer sowie mehrere Hydroschilder zum Niederschlagen des Ammoniaks zum Einsatz. Die Drohnengruppe steuerte mit ihren Luftaufnahmen zur besseren Übersicht der Lage bei und die Führungsgruppe übernahm die Dokumentation des Einsatzablaufes, die Abwicklung der Kommunikation und fertigte von Lage- und Fernmeldeskizzen an.
Nach der Übung konnte ein durchweg positives Fazit gezogen werden. Das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten mit rund 60 Einsatzkräften sowie mit den zuständigen EnBW-Mitarbeitern hatte reibungslos funktioniert.
Feuerwehr Heilbronn