Quer durch den Landkreis führt die sogenannte NATO-Pipeline der Fernleitungs-Betriebsgesellschaft mbH (FBG mbH) und alle fünf Jahre wird an dieser geübt. Besonderheit an der diesjährigen Großübung des Landkreises Heilbronn war, dass die Übung in zwei voneinander getrennten Übungen am selben Tag durchgeführt wurde. An diesen zwei Übungen nahmen über 300 Einsatzkräfte teil.
Der Fall, welcher beim ersten Teil geübt wurde, bestand aus einem Leck an der NATO-Pipeline. Wobei nicht festgestellt werden konnte an welchem Abschnitt sich das Leck befindet. Durch dieses Szenario wollte man die Alarmpläne und Maßnahmen auf der kompletten Strecke im Landkreis und Stadtkreis auf einmal überprüfen, die für eben diese Leitung hinterlegt sind.
Gefragt waren hierzu alle Feuerwehren die entlang der NATO-Pipeline liegen. Dies sind Eppingen, Schwaigern, Brackenheim, Lauffen a. N., Untergruppenbach, Talheim, Ilsfeld und die Stadt Heilbronn.
Über vordefinierte Abschnitte übten die Feuerwehren ihren Ablauf. Das Leck an der Leitung konnte im Szenario nur durch das Begehen der gesamten Leitung gefunden werden, da das System, welches den Abschnitt des Fehlers angibt, defekt war. Zusätzlich wurden im selben Zug an den Gewässern an vordefinieren Stellen Dammbalken in diese eingebracht, um das möglicherweise austretende Material absaugen zu können. Da der Necker auch von dieser Maßnahme betroffen ist wurde dort der Schifffahrtsverkehr gesperrt und eine 200m lange Ölsperre von der Feuerwehr Heilbronn eingebracht.
Koordiniert wird solch ein Einsatz von einem Führungsstab aus Feuerwehrmänner und –frauen aus Landkreisfeuerwehren, Vertretern der Fernleitungs-Betriebsgesellschaft mbH (FBG mbH), Vertreter der Polizei zur besseren Kommunikation und Organisation und bei Bedarf Vertreter des DRKs.
Eben dieser Führungsstab war an diesem Morgen gefragt, da solch eine groß ausgedehnte Aufgabe geregelt ablaufen muss. Theoretisch geplante Abläufe konnten so durchlaufen werden und man konnte zeigen, dass verschiedene Organisationen und Hierarchien Hand in Hand arbeiten können.
Bei dem zweiten Teil der Großübung sah man zunächst einmal viel Rauch, denn hier hatte ein Bagger die NATO-Pipeline beschädigt, wodurch dort Flüssigkeit austrat und sich entzündete. Der Mitarbeiter im Bagger wurde von den Flammen eingeschlossen und musste gerettet werden. Durch eine schnelle Brandausbreitung standen auch die benachbarten Gebäude in Flammen. Es galt sich um die Verletzten zu kümmern und den noch im Bagger befindlichen Baggerfahrer zu retten und ihm den Rettungsdienst zu übergeben. Des Weiteren wurde angenommen, dass der entstehende Rauch in Richtung Stadtmitte zieht. Genau in der Zugrichtung befindet sich eine Moschee die aufgrund der massiven Rauchentwicklung evakuiert werden musste. Das DRK übernahm die Betreuung und den virtuellen Abtransport der betroffenen Personen.
Zum Abschluss trafen sich alle Teilenehmer der zweiten Übung zum Mittagessen in der Mensa im Schulzentrum Eppingen, wo das DRK mit Ihrer Verpflegungseinheit das Essen vorbereitet hatte.