Rund um das Kraichgau-Raiffeisenzentrum haben am Montagabend unzählige Blaulichter an Fahrzeugen der Freiwilligen Feuerwehr geblinkt. Autofahrer mussten Umwege in Kauf nehmen, da die Heilbronner Straße gesperrt war. Was auf den ersten Blick besorgniserregend wirkte, entpuppte sich auf den zweiten als Übung.
48 Einsatzkräfte waren beim Alarm ins Feuerwehrhaus geeilt. Sie besetzten die Fahrzeuge und rückten aus. „Im Ernstfall hätten wir weitere Einsatzkräfte nachalarmiert“, erklärte Sven Zimmermann, der Leiter der Führungsgruppe.
Das Szenario: Vermisste Person im Gebäude
„Fiktiv waren es der Löschzug Süd, ein Halbzug aus Brackenheim mit der Drehleiter, der Fachberater Chemie sowie der Messtrupp aus Lauffen.“ Insgesamt wären bei einem Einsatz mehr als 100 Einsatzkräfte vor Ort gewesen. „Die würden wir auch brauchen“, verdeutlichte Kommandant Martin Kuhmann. „Innen sieht es nämlich nicht aus wie eine normale Industriehalle. Im Ernstfall müssten wir Mann und Maus mitbringen“
Das Übungsszenario hatte es in sich. Die Außentemperaturen setzten den Atemschutzgeräteträgern zu. Die Gebäudestruktur erwies sich als harter Brocken. Angenommen wurde ein Brand in einem Vorbau der Silotürme. Die Schwierigkeit: Eine Person wurde im Gebäude vermisst. Zwei Trupps machten sich auf die Suche, während zwei weitere damit begannen, den Brand zu bekämpfen.
Kommandant Kuhmann zeigte sich mit dem Verlauf der Übung zufrieden, hatte sie doch neue Erkenntnisse gebracht. „Wir haben festgestellt, dass es möglich ist, verletzte Personen mit der Drehleiter über das Dach zu retten. Das hat in der Übung sehr gut funktioniert.“ Für ihn ist es beruhigend zu wissen, dass die Feuerwehr diese Möglichkeit habe. „Wir haben bei der Herstellung der Wasserversorgung festgestellt, dass wir eine verstärkte Pumpe einbauen müssen, um den erforderlichen Wasserdruck aufrecht zu erhalten.“