Heu- und Strohlager auf einem Hof zwischen Bad Rappenau und Bonfeld fing Feuer, niemand wurde verletzt
Der Brand eines Heu- und Strohlagers auf einem landwirtschaftlichen Anwesen bei Bad Rappenau hat am Samstagabend die Feuerwehr in Atem gehalten. Die Einsatzkräfte haben Schlimmeres verhindert.
Wie Feuerwehr-Einsatzleiter Felix Mann vor Ort berichtet, habe zunächst das Hauptaugenmerk der Feuerwehrleute darauf gelegen, eine drohende Explosion in der Biogasanlage zu verhindern. Deshalb habe man den Fermenter – darin wird die organische Substanz abgebaut und das Gas gebildet – aufwendig mit Wasser gekühlt. „Wir brachten Wasserwerfer und Wenderohre in Stellung“, sagt er. Damit sei sichergestellt worden, dass die Kühlung des Fermenters aufrecht erhalten bleibe.
Schaufel um Schaufel Dann beginnt die eigentliche Arbeit, die für die Feuerwehrleute die Nacht über und den nächsten Morgen andauern wird. Das Feuer im Stroh wird gelöscht. Das Stroh werde auseinander gezogen, erklärt Felix Mann – letztlich Schaufel um Schaufel. Das Problem sei, dass man anders nicht an die Glutnester im 20 auf 50 Meter großen Silogebäude gelange, so der Kommandant.
Der Rauch über dem Anwesen in der Schwaigerner Straße zwischen Bad Rappenau und dem Teilort Bonfeld ist am Samstagabend weithin sichtbar. Der Brand war gegen 18.30 Uhr festgestellt worden. Offenbar hatte ein Autofahrer auf der Autobahn die Rauchsäule wahrgenommen und die Einsatzkräfte informiert. Der Eppinger Polizei-Revierleiter Fred Walko ist vor Ort. Die Ursache für das Feuer sei noch unklar, sagt er, ebenso die Höhe des Sachschadens. Die Rauchsäule sei anfangs sehr dunkel gewesen und man habe mit Messgeräten geprüft, ob die Bevölkerung gewarnt werden müsse, so Walko. Allerdings sei der Hof ein Stück vom Ort entfernt, weshalb eine Warnung der Öffentlichkeit nicht nötig gewesen sei. Die Polizei habe die Straße zwischen Rappenau und Bonfeld gesperrt, schildert Walko. Kurzzeitig habe es eine Warnung im Verkehrsfunk gegeben, dass die Sicht auf der Autobahn eingeschränkt sein könnte.
Wassersparend Verletzt wurde nach Angaben von Feuerwehr-Einsatzleiter Felix Mann niemand. Zahlreiche DRK-Rettungskräfte waren präventiv vor Ort. Glücklich ging das Geschehen auch für zahlreiche Kühe aus, die auf dem Hof gehalten werden. Insgesamt waren 120 Kräfte am Einsatzort, neben der Feuerwehr Rappenau waren die Wehren aus Bad Wimpfen, Heilbronn und Neckarsulm beteiligt.
Am nächsten Morgen sagt Thomas Wachno von der Rappenauer Feuerwehr: „Fast alle von uns sind jetzt am Ende ihrer Kräfte.“ Es gibt auch positive Aspekte: Das Wasser, das zum Löschen verwendet wird, läuft in den Löschteich ab und kann dadurch „sozusagen recycelt“ werden, so Wachno. „Trinkwasser ist eine schutzwürdige Ressource und wir müssen es ja nicht ohne Not verschwenden.“