Am Freitagabend fand in Mundelsheim eine groß angelegte Übung von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei statt. Der stellvertretende Kommandant der Feuerwehr Mundelsheim, Alexander Link, hatte die Übung organisiert und dazu die Feuerwehren aus Großbottwar, Oberstenfeld, Marbach, Ilsfeld sowie den Gefahrgutzug aus Asperg eingeladen.
Übungsort war ein Feldweg parallel zur L1115. Dort wurde ein Autobahneinsatz mit drei verschiedenen Einsatzabschnitten simuliert. Mehr als 100 Einsatzkräfte waren vor Ort. Feuerwehren, welche für Autobahnabschnitte zuständig sind, müssen sich auf die unterschiedlichsten Gefahren einstellen, die mit der Lage an diesen Verkehrsachsen verbunden sind. Deshalb waren die drei Einsatzszenarien auch so unterschiedlich gewählt: ein PKW liegt nach einer Kollision auf der Seite und fängt Feuer, ein weiteres Auto wird unter einem LKW eingekeilt und beim dritten Einsatz treten gefährliche Chemikalien aus und reagieren miteinander.
Beim ersten Szenario lag ein PKW auf der Seite und brannte beim Eintreffen der Einsatzkräfte. Eine eingeklemmte Person musste durch das Abklappen des Fahrzeugdaches gerettet und dem Rettungsdienst übergeben werden. An dieser Einsatzstelle arbeiteten die Feuerwehr Mundelsheim (HLF20) und die Feuerwehr Ilsfeld (LF20) eng zusammen. Der Rettungsdienst übernahm die medizinische Versorgung des Verletzten. Für den Rettungsdienst waren mehrere DRK-Ortsvereine an der Übung beteiligt.
Das HLF20 aus Mundelsheim traf als erstes ein, führte die Brandbekämpfung unter Atemschutz durch und sicherte das Fahrzeug mit einem Stab-Fast-System gegen Umkippen. Etwa acht Minuten später traf die Feuerwehr Ilsfeld ein. Sie schuf eine Erstöffnung und entfernte die Windschutzscheibe. Anschließend wurde das Dach mithilfe von Rettungsschere und Säbelsäge abgeklappt. Gemeinsam mit dem Rettungsdienst konnte die eingeklemmte Person schließlich befreit und weiter versorgt werden.
An der zweiten Einsatzstelle war ein PKW unter einen LKW-Anhänger geraten. Der Rüstwagen der Feuerwehr Marbach zog das Fahrzeug hervor, während die Feuerwehr Großbottwar die eingeklemmte Person befreite. Einer der beteiligten Übungsdarsteller hatte bei diesem Einsatz die Aufgabe von der Einsatzstelle zu flüchten. Die Einsatzkräfte hatten somit alle Hände voll zu tun.
Das dritte Übungsszenario stellte einen Gefahrgutunfall dar. Hier waren das HLF10 der Feuerwehr Mundelsheim und die Feuerwehr Großbottwar im Einsatz. Unterstützung erhielten sie vom Gefahrgutzug aus Asperg. Simuliert war hier ein Zusammenstoß eines PKW mit einem Gefahrgut-LKW. Auf diesem waren Salzsäure und Styrol geladen. beides zusammen bildet gesundheitsschädliche Dämpfe. Die ersteintreffenden Einsatzkräfte mussten hier nach der GAMS-Regel vorgehen: Gefahr erkennen, absperren, Menschen retten und Spezialkräfte anfordern. Diese kamen dann auch mit dem Gefahrgutzug aus Asperg.
Ein herzlicher Dank gilt der Feuerwehr Mundelsheim für die hervorragende Vorbereitung sowie für die Einladung an die Feuerwehr Ilsfeld. Die Übung hat eindrucksvoll gezeigt, wie gut die Zusammenarbeit zwischen den Blaulichtorganisationen funktioniert.