219 Mal ging der Alarm im vergangenen Jahr los – Erfolgreiche Einsätze haben auch Arbeitsplätze gesichert
2019 war ein arbeitsreiches Jahr für die Freiwillige Feuerwehr in Bad Rappenau, auf das Kommandant Felix Mann bei der Hauptversammlung hätte zurückblicken wollen. Doch diese musste, als eine der ersten Veranstaltungen, wegen der Coronavirus-Krise abgesagt werden. Sie wird vermutlich in diesem Jahr nicht mehr nachgeholt. Dennoch lohnt sich ein Blick auf die Statistik.
219 Mal wurde die Feuerwehr im vergangenen Jahr alarmiert, alleine 154 Mal piepste bei den Einsatzkräften in der Kernstadt der Melder, je viermal in Obergimpern, Babstadt und Grombach, zehnmal in Heinsheim und 43 Mal bei den Mitgliedern der Abteilung Süd. Nur die Rettungskräfte in Wollenberg kamen ohne Alarm durchs Jahr.
„Wir waren im vergangenen Jahr viel in Kirchardt“, sagt Mann zurückblickend im Gespräch mit der Kraichgau Stimme, „da war der Brand auf dem Putenhof, der schon wegen seiner Größe im Gedächtnis geblieben ist, und die Einsätze bei der Serie von Brandstiftungen.“
Mit Stolz führt Mann Einsätze wie in einer Papierfabrik auf: „Da haben wir so rechtzeitig eingegriffen, dass wir den weiteren Betrieb sicherstellen konnten und damit haben wir gewährleistet, dass die Firma am Markt bestehen kann.“ Oder der Einsatz in einem anderen Gewerbebetrieb. „Wir wurden durch die Brandmeldeanlage alarmiert und konnten vor Ort einen Schwelbrand feststellen“, so Mann, „durch das schnelle Eingreifen haben wir die Sachwerte der Firma geschützt und Arbeitsplätze gesichert.“
Ausbildung Voraussetzung des schnellen und zielgerichteten Eingreifens ist die Ausbildung. „Im vergangenen Jahr haben wir viel in die Ausbildung investiert“, sagt Mann, „davon können wir jetzt zehren.“
Doch es gab nicht nur ernste Einsätze, die den Rettungskräften im Gedächtnis geblieben sind. „Im April wurden wir zur Kläranlage nach Zimmerhof alarmiert, weil ein Biber ins Klärbecken gefallen war.“ Warum der Nager das Lüftungsbecken, das zum Zeitpunkt seines unfreiwilligen Bades nicht in Betrieb war, nicht eigenständig verlassen konnte, erklärt Mann so: „Wenn man in normalem Wasser schwimmt, hat der Körper durch die Verdrängung des Wassers Auftrieb und der Schwimmer kommt vorwärts.“ Anders in einem Belüftungsbecken: „Dort gibt es keinen Auftrieb und man ertrinkt.“ Gemeinsam mit städtischen Mitarbeitern gelang es, den Biber zu befreien.
Neben den klassischen Feuerwehraufgaben wie retten, bergen, schützen, helfen beschäftigte sich die Feuerwehr auch mit der Infrastruktur im Jugendbereich. Ein neues Jugendkonzept wurde erarbeitet und zu Beginn diesen Jahres wurde das sogenannte Ressortmodell, das zwei große Jugendabteilungen vorsieht, eingeführt. „Das Ressortmodell kam sehr gut an“, sagt Mann, „doch durch die Pandemie gab es gleich in der Anfangsphase einen großen Dämpfer.“
Mann berichtet dennoch von neuen Gesichtern, die den Weg zu den Rookies (zehn- bis zwölf Jahre), Dragons (zwölf bis 15 Jahre) und den Fighters (15 Jahre bis 17 Jahre) gefunden haben. „Um mit den Jugendlichen in Kontakt zu bleiben, haben die Jugendbetreuer einen Malwettbewerb ins Leben gerufen, bei dem Logos für die drei Altersgruppen entworfen werden sollen.“
Virtuelle Knoten Zudem gab es einen Bastelwettbewerb und per Videotelefonie bekamen die Jugendlichen die verschiedenen Knoten nähergebracht. „Wir haben bei den Jugendlichen zu Hause Seile in den Briefkasten geworfen und dann kam die Unterweisung“, so Mann. Darüber hinaus wurde ein „Best Practise Award“ ausgelobt. Die Abteilungen sollten Lehrvideos zu verschiedenen feuerwehrtechnischen Themen in Eigenregie erstellen. Drei Abteilungen nahmen am Wettbewerb teil.
Kompletter Jahresbericht 2019 siehe https://www.feuerwehr-badrappenau.de/download/jahresberichte/