Eine riesige Rauchwolke und mindestens sieben Millionen Euro Schaden - das sind die Folgen eines Großbrandes einer Lagerhalle mehrerer Unternehmen auf dem Fiat-Gelände. In der Nacht zum Dienstag brannte der Komplex bis auf die Grundmauern nieder. Das Feuer wütete nach Polizeiangaben so heftig, dass Stahlträger auf den Boden stürzten und nur ein Trümmerfeld übrig blieb, als der Brandherd am Dienstagnachmittag endlich gelöscht war.
Noch am Vormittag war die Feuerwehr damit beschäftigt, kleinere Glutnester in der riesigen Trümmerhalde, die mal eine Lagerhalle war, zu löschen. Doch der Wind blies immer wieder auf das 80 mal 60 Meter große Areal an der Heilbronner Salzstraße und entfachte die Brandherde. Abbrucharbeiten mussten unterbrochen werden, weil die Brandsachverständigen sonst noch weniger Spuren auf die Ursache des Brandes finden würden.
Die Brandruine zu betreten ist gefährlich. Es besteht Einsturzgefahr. Inzwischen wurden auch zwei Experten vom Landeskriminalamt zugezogen, um zu klären, was die Flammen entfacht hat. "Die Rauchsäule war gigantisch und bestimmt mehrere hundert Meter hoch", sagte Polizeisprecher Rainer Köller von der Polizei. Hinweise auf vorsätzliche Brandstiftung gibt es nach seinen Angaben bisher nicht. Eher sei ein technischer Defekt denkbar.
Die Schadenssumme wurde nach oben korrigiert. Sie wird jetzt mit sieben Millionen Euro angegeben: Fünf Millionen am Gebäude und zwei Millionen an Waren und Einrichtung in der Halle. Personen befanden sich zum Glück keine in dem Gebäude. Allerdings meldet die Feuerwehr, dass zwei ihrer Leute verletzt wurden. Einer riss sich beim Transport einer Spritze eine Fingerkuppe ab. Ein Mann der Freiwilligen verletzte sich auf dem Weg zum Brand mitelschwer. Er stieß mit einem Bus in Biberach zusammen. Der Busfahrer wurde dabei leicht verletzt.
Kommandant Eberhard Jochim schätzt, dass die Abbrucharbeiten zwei Tage dauern werden. Der Eigentümer der Halle, die Mosolf Asset Management GmbH, schickte einen Teil der 85-köpfigen Belegschaft heim. Mit einem Team von 25 Mitarbeitern wichen sie in anderes Gebäude aus, wo sie versuchen, die Arbeit fortzusetzen. Was schwierig ist. Denn das Werbematerial, Prospekte und Händlerunterlagen, das tonnenweise in der Halle lagerte, wurde ein Opfer der Flammen. Das Unternehmen hat aber längst Material nachgeordnet.
Einige Mitarbeiter standen mit Tränen in den Augen fassungslos von der Trümmern ihres Arbeitsplatzes. "Sie stehen unter Schock", sagte Margot Mosolf. "Doch wir müssen weitermachen und wieder Normalität herstellen", so der Geschäftsführer Erwin Schneider.
Bilder: Guido Sawatzki, HSt / HSt-Leserfotos