Die Großübung am Neuenstädter Mühlweg gehörte zum diesjährigen Feuerwehrfest der Kocherstadt ebenso dazu wie die Geselligkeit im erweiterten Feuerwehrmagazin.
Erwartungsvoll standen große und sehr viele kleine Zuschauer rund um das Holzlager der Zimmerei Küstner. Da plötzlich sah man Qualm aus einem Fenster des Gebäudes aufsteigen. Aufs Sirenengeheul folgten prompt die quietschenden Reifen der Einsatzfahrzeuge. Heran brausten sie aus Neuenstadt, Cleversulzbach, Kochertürn und Stein. Mit der großen Drehleiter kamen die Mannen aus Neckarsulm.
Von drei Hydranten und aus der nahen Brettach schafften die Floriansjünger das Wasser herbei. Eine verletzte Person wurde auf einer Trage eilig in Sicherheit gebracht. Spritzen die auch?„, wollte ein kleiner Junge wissen. Und ob! Schließlich müssen sie, um Wasserschaden zu vermeiden, das gebunkerte Wasser in den angrenzenden Stadtpark entladen. Der seit Wochen ausgetrockneten Vegetation kam's zugute.
Am Ort des Geschehens stand der Hausherr Erich Küstner und beobachtete, wie sein Anwesen “gelöscht„ wurde. Gerne habe er sich bereit erklärt, die Übung bei ihm durchführen zu lassen. Wir haben keine Probleme, dafür geeignete Objekte zu finden, sagte Feuerwehrkommandant Rudolf Schuster. Nach einer guten halben Stunde war alles vorbei. Auch der Einsatz von Martin Wieczorek war beendet.
Trotz roter Schlieren im Gesicht und an den Händen war der junge Mann aus dem Rot-Kreuz-Team für realistische Unfalldarstellung wieder recht munter. Die Blutspuren waren gekonnt geschminkt. Das Schmerzgestöhne als Verletzter war überzeugend gespielt. Mehr ums Durst löschen ging es beim Feuerwehrfest am zweiten Tag. Die Einsatzfahrzeuge mussten den Besentischen weichen.
Der mobile Großventilator des Landkreises, untergebracht im neuen Magazinanbau, durfte bestaunt werden. Wer Lust darauf hatte, Neuenstadt von der Vogelperspektive zu sehen, konnte das mit dem Steiger der Firma Scholpp tun. Viele nahmen die Gelegenheit wahr und erhoben sich in die Lüfte. Ein kräftiger Wind verhinderte, dass die Kapazität des 84-Meter-Krans ausgeschöpft werden konnte, bei 50 Metern war Schluss, der Überblick trotzdem gewaltig.