Nach zwei Stunden im Einsatz gab die Feuerwehr das Gebäude auf. Sie ließ die Lagerhalle im Heilbronner Industriegebiet in der Salzstraße „kontrolliert abbrennen“, wie Feuerwehr-Kommandant Eberhard Jochim sagte. 200 Feuerwehrleute mit 37 Fahrzeugen – unterstützt von 50 Polizeibeamten – waren um 21 Uhr nur noch damit beschäftigt zu verhindern, dass die Flammen auf Nebengebäude übergriffen, was offenbar gelang. Das Dach des 130 Meter langen Gebäudes stürzte ein. Einige Giebel der Backsteinwände auch. Die vorläufige Bilanz klingt verheerend: Fünf Millionen Euro Schaden. Die Halle ist nur noch Schutt und Asche.
Zum Glück gab es keine Verletzten. Obwohl das Flammenmeer, das selbst noch vom Wartberg aus bedrohlich wirkte, auch für die Feuerleute zur Gefahr wurde. Mit schwerem Gerät gingen sie vor. In der Halle selbst gab es offenbar keine brandschutztechnischen Hindernisse. So konnte das Feuer in dem riesigen Raum alles vernichten: Vor allem tonnenweise Prospektmaterial von Fiat lagerte hier, auch Weihnachtspapier. „Wir müssen erstmal eine Liste machen, was alles verloren ist“, sagte Erwin Müller, der Geschäftsführer des Unternehmens Mosolf, dem das Gebäude gehört. Klar war für ihn aber schon: „Für uns ist das eine Katastrophe.“
Feuerursache unklar
Die Brandursache ist noch völlig unklar. Der Pförtner im Industriepark in der Salzstraße, der das Feuer bemerkte und um 18.46 Uhr die Rettungskräfte alarmierte, sah die Flammen, wie sie zunächst von der Mitte des Dachs aus ins Freie schlugen. Zu dem Zeitpunkt hatten die Beschäftigten auf dem Areal längst Feierabend. Was das Feuer entfacht haben könnte, darauf kann der Industriepark-Pförtner auch keinen Hinweis geben.
Etwa 20 Meter Luftlinie von dem Brand entfernt lebt Tanja Hagner in einer Wohnung. Die 38-Jährige hatte bei Ausbruch des Brands Angst, dass ihr Haus durch Funkenflug auch in Flammen aufging. Als sie die Sirenen der Feuerwehr hörte, war sie froh. Auch Heilbronns Oberbürgermeister Helmut Himmelsbach eilte von einem Vortrag beim Lionsclub zum Brandherd ins Industriegebiet und verschaffte sich vor Ort einen Überblick. Das Thema des Vortrags war: die Entwicklung Heilbronns. Bei Redaktionsschluss gegen 22 Uhr schlugen immer noch Flammen aus der Halle.
Bilder: Guido Sawatzki, HSt