Von einem arbeitsreichen Jahr ohne spektakuläre Ereignisse berichtete Kommandant Martin Gross bei der Hauptversammlung der Neckarwestheimer Feuerwehr im Schulungssaal des Feuerwehrhauses. Ein ungelöstes Problem ist nach wie vor die Tagesverfügbarkeit von Wehrangehörigen. Wahrscheinlich gegen Jahresende wird ein neues Fahrzeug auf dem Hof des Magazins stehen: Die Gemeinde beschafft ein Hilfeleistungs-Löschfahrzeug HLF 20.
Greifvögel Ungewöhnliche Dienste waren 2011 gefragt: Die Greifvogel-Aufzuchtstation in Bad Friedrichshall forderte die Wehr an, um Falkenküken im Giebel eines Hauses vor dem Verhungern zu retten. Als vier Mann eintrafen, fanden sie das Nest leer vor. Es stellte sich heraus, dass die kleinen Greifvögel munter um das Haus herumflogen. Allerdings hatten sie keine Eltern mehr.
Für ein Gerichtsgutachten in einer Verkehrssache musste die Feuerwehr im Oktober tätig werden. Sie sollte mithelfen zu klären, ob ein fehlender Kanaldeckel von einem Autofahrer hätte gesehen werden können. Bei dem Unfall war ein Auto in den offenen Schacht gefahren und beschädigt worden. Um die Unfallsituation zu simulieren, mussten neun Wehrangehörige, zwei Polizisten und drei Dekramitarbeiter um 21 Uhr anrücken und die Hauptstraße beim Marktplatz gesperrt werden. Drei Elfjährige, die zufällig des Weges kamen, wurden gebeten, zu probieren, ob sie den Kanaldeckel anheben könnten. Sie schafften es.
Während der Inbetriebnahme der neuen Leitstellen für Feuerwehr- und Rettungskräfte im Unterland in Heilbronn musste auch die Neckarwestheimer Wehr ihre Leitstelle mit einer Staffel besetzen, um bei Alarm reagieren zu können.
Verfügbarkeit Sorgen macht der Wehr nach wie vor die Verfügbarkeit von Feuerwehrleuten tagsüber. Zehn Mann, berichtete Gross, könnten zwischen 7 und 17 Uhr alarmiert werden. Insgesamt gehören der aktiven Wehr vier Frauen und 37 Männer an. Zwei Austritten steht ein Zugang aus der Jugendfeuerwehr gegenüber. 16 ehemalige Aktive gehören der Altersabteilung an.
Für die Beschaffung des neuen Hilfs- und Löschfahrzeugs besichtigte der Feuerwehrausschuss in mehreren Orten solche Geräte. Dieses Fahrzeug, sagte Bürgermeister Mario Dürr in einem Grußwort, stelle unter Beweis, dass sich die Gemeinde ihrer Wehr annehme.
In diesem Jahr begeht die Jugendfeuerwehr den 20. Jahrestag ihrer Gründung, freute sich Jugendwart Jochen Rieker. Der jungen Truppe gehören gegenwärtig 16 Mädchen und Jungs an; mit sechs sind die 13-Jährigen die größte Gruppe. Neben Fachunterricht betreiben die sieben Jugendgruppenleiter auch allgemeine Jugendarbeit mit ihnen.
Der Feuerwehrausschuss setzt sich nach den Wahlen aus denselben Mitgliedern zusammen wie in den vergangenen fünf Jahren: Klaus Freiberger, Matthias Groß, Marc-Ulrich Kurrle, Stefanie Panzer und Ralf Liss.