Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Goldener Wetterhahn ziert die Turmspitze

Obersulmvon Gustav Döttling, HSt

Vorsichtig manövriert Ernst Dorsch von der Freiwilligen Feuerwehr Obersulm in luftigen 18 Metern Höhe den Korb der Drehleiter an die Turmspitze der kleinen evangelischen Kirche in Obersulm-Weiler. Mit an Bord sind Schmied Helmut Wieland und das neue geschmiedete Kreuz mit dem goldenen Wetterhahn.

Die kräftigen Hammerschläge, mit denen Wieland die Halterung vorbereitet, sind weithin zu hören. Schnell sammelt sich am Fuße des Kirchturms eine Schar Schaulustiger. Die will zusehen, wie der Schmied Kreuz und Hahn in luftiger Höhe befestigt. „Der passt mit seiner Größe wunderbar“, ist Wieland mit seinem Werk zufrieden.

Originalgetreu hat er das alte Kreuz und den alten Wetterhahn in seiner Werkstatt nachgebildet. „Das Kreuz ist geschmiedet, der Hahn in sieben Teilen aus Kupfer getrieben, gelötet, genietet und mit Blattgold überzogen“, hat Wieland die neue Kirchturmspitze in rund 50 Arbeitsstunden gestaltet. Das alte Kreuz, das vermutlich Ende des 19. Jahrhunderts montiert worden war, hat er vor einem viertel Jahr heruntergeholt. Es habe sich gefährlich zur Seite geneigt, so dass die Gefahr bestand, dass es herunterfällt. „Es war fast abgerostet“, erzählt der Schmied, wie er kurz vor den Weihnachtsfeiertagen eine Dachrinnenputzaktion mit der Drehleiter der Feuerwehr nutzte, um das alte christliche Symbol zu bergen.

„Es ist wunderbar, dass ein neuer goldener Hahn noch vor Ostern wieder unsere Kirche ziert“, freut sich Pfarrerin Birgit Haufler-Lingoth. Schließlich stehe der Hahn als Symbol für die Verleugnung Jesu durch Petrus. Er sei ein Mahnmal dafür, dass die Menschen sich nicht verleugnen sollen.

„In der Schule ist der Hahn das Symbol für die Wachsamkeit“, weiß Manfred Brehm um eine weitere Bedeutung. Der Leiter des Schulmuseums in Weiler holt mit seiner Frau Ingeburg das Kreuz mit dem alten mit Grünspan überzogenen Wetterhahn gegen eine großzügige Spende für die Einrichtung ab. „Es kommt in eine Vitrine im alten Teil des Schulmuseums“, hat der Leiter schon ein Plätzchen im Auge.

Bild: Helmut Wieland (links) und Ernst Dorsch montieren den Wetterhahn. (Foto: Döttling)