Bad Rappenau, Grombach, Obergimpern: An diesen drei Standorten muss die Stadt in die Infrastruktur der Freiwilligen Feuerwehr investieren. In Grombach und Bad Rappenau sollen an neuen Standorten zeitgemäße Feuerwehrhäuser entstehen, in Obergimpern wird am bewährten Standort das in die Jahre gekommene Domizil saniert.
„Der Arbeits- und Unfallschutz hat uns gedrängt, Obergimpern anzugehen“, sagt Kommandant Felix Mann. Die Mängelliste an dem Gebäude, das nicht nur von der Feuerwehr genutzt wird, sondern im hinteren Bereich unter anderem dem DRK-Ortsverein als Domizil dient, war lang. Angefangen von den Fliesen in der Fahrzeughalle, die teilweise beschädigt waren oder schon ganz fehlten und nicht den Vorschriften entsprachen, über eine fehlende Absauganlage und das Fehlen von geschlechtergetrennten Umkleideräumen bis hin zu mangelnden Abständen zwischen den Ausrüstungsgegenständen. „Es gab viele Vorgaben“, so Mann.
Zu den Mängeln im Inneren des Gebäudes kam ein gravierender baulicher Mangel: „Die Tore waren zu niedrig“, sagt Mann, „man musste schon aufpassen, wenn man raus- oder reinfahren wollte.“ Doch nicht nur die Höhe bereitete Probleme, die alten Tore ließen sich zudem nicht immer ganz öffnen.
Dachstuhl angehoben In einem ersten Schritt wurde daher der Dachstuhl über der Fahrzeughalle angehoben, so dass die Tore erhöht werden konnten. Gleichzeitig wurde ein neuer Trakt an den bestehenden hinteren angebaut, in dem sich die Umkleiden befinden. Hier wurde ein separater Eingang geschaffen. Daneben wird ein Funkarbeitsplatz eingebaut und die Möglichkeit für eine Notstromeinspeisung geschaffen. „Wenn die Renovierung Mitte bis Ende Juni abgeschlossen ist, befindet sich das Feuerwehrhaus auf dem neuesten Stand der Technik“, erklärt Mann. Deshalb werde auch die Technik im Gebäude erneuert, der Schulungsraum renoviert und etwas für die Geselligkeit getan. „Wir haben darauf geschaut, dass sich die Kameraden zu einem gewissen Teil in die Arbeiten eingebracht haben und beim Abbruch und der Auslagerung der Ausrüstung und der Wiedereinrichtung Hand angelegt haben“, sagt Mann. Und das aus gutem Grund: „Das dient der Identifikation mit der Abteilung und ihrem Gebäude.“
Während in Obergimpern im Bestand saniert wird, muss in Bad Rappenau und Grombach neu gebaut werden. „Es ist allen klar, dass wir für die Kernstadt einen Neubau brauchen“, sagt Mann, „wir haben bereits Grundstücke bewertet und sind nun dabei, Lösungen zu finden.“ Denn der Neubau werde ein Meilenstein für die kommenden 40 oder 50 Jahre sein.
Neben den Anforderungen für den Fuhrpark denkt Mann auch an zeitgemäße Räume zum Beispiel für die Jugendarbeit. „Denkt man beispielsweise in Richtung Kinderfeuerwehr, dann ist klar, dass man die Kinder nicht im Schulungsraum für die Erwachsenen unterbringen kann.“ Deshalb gelte es, in allen Bereichen an die Bedürfnisse für die kommenden Jahre zu denken.
Kein Wohlfühl-Ort Das soll auch in Grombach geschehen. „In dem Feuerwehrhaus kann man sich nicht wohlfühlen“, sagt Mann. Die Dusche zum Beispiel sei in die enge, schmale Küche eingebaut und könne deshalb nicht genutzt werden. Das Löschfahrzeug steht in Grombach in der Ortsmitte, der Mannschaftstransportwagen in einer Garage bei der Grundschule. „Wir wollen alles an einem Standort zusammenführen.“ Inzwischen ist man sich über die Lage des geplanten Neubaus einig geworden. „Zunächst war seitens der Stadt ein Grundstück im Gewerbegebiet, das in ihrem Eigentum steht, angedacht“, berichtet der Kommandant.
Wahrnehmung Doch dieses Grundstück liege zu weit außerhalb und es war klar, dass die Feuerwehr im Ort bleiben soll, zumal eine Fusion mit einer anderen Abteilung überhaupt nicht zur Debatte stehe, wie Mann sagt. Der Wunsch, im Ort zu bleiben, kommt außerdem nicht von ungefähr. „Die Feuerwehr möchte wahrgenommen werden“, sagt der Kommandant.
Neue Fahrzeuge
Die Abteilungen Grombach und Obergimpern sollen in absehbarer Zeit neue Fahrzeuge erhalten. „In Grombach werden wir mittelfristig einen neuen Mannschaftstransportwagen beschaffen“, erklärt Kommandant Felix Mann, in Obergimpern muss der Schlauchwagen von 1985 ersetzt werden. Zudem wird noch in diesem Jahr die Ausschreibung für ein neues LF10 erfolgen. „Mit einer Auslieferung rechnen wir in 2023.“ Das neue Fahrzeug werde speziell für die Wasserförderung ausgerüstet, sagt Mann, „denn wir haben die Besonderheit, dass wir in der Flächengemeinde viele Aussiedlerhöfe haben und die Wasserförderung über lange Strecken sicherstellen müssen.“