Im Jahr 2000 erarbeitete die Stadt Widdern ein auf zehn Jahre angelegtes Feuerwehrkonzept. Die Zeit ist fast vorbei, Kommandant Wolfgang Schlägel stellte dem Gemeinderat die geplante Fortschreibung des Konzepts vor.
Weiterhin muss die Widderner Feuerwehr in zwei Abteilungen, derzeit sind 30 Floriansjünger im Ortsteil Unterkessach, 40 in Widdern, getrennt bleiben. „Wegen der Entfernungen und der vorgeschriebenen Hilfezeit von 13 Minuten ist es anders nicht machbar", erläuterte Schlägel.
Aufgaben Von den bisher für die Gemeinde vorgesehenen Aufgaben sind einige erfüllt. Der Neubau des Gerätehauses in Widdern wurde in die Wege geleitet, und das benötigte Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 mit Wassertank beschafft. In Unterkessach hat sich dagegen noch nichts getan, es fehlten weiter Umkleideraum, Sanitärraum mit Dusche und Abgassauganlage. Letztere könne, wenn es bei den veranschlagten 1000 Euro bleibe, angeschafft werden, sagte Kämmerer Mirko Weinbeer zu.
Der wichtigste Punkt ist für Schlägel die Beschaffung eines Mannschaftstransportwagens (MTW). Der alte VW-Bus wurde vom Tüv nur noch als bedingt einsatzfähig eingestuft. Die Kameraden steigen in Privatautos, wenn sie zu Fortbildungen oder Sauerstoffflaschen transportieren müssen.
Nötig, so Schlägel, ist ein Gerätewagen (GW), um in Notfällen nicht mehr auf Bauhoffahrzeuge zurückgreifen zu müssen. Unterkessach benötige ein wasserführendes Fahrzeug.
Weinbeer rechnete vor: Ein Mannschaftstransportwagen kostet etwa 25 000 Euro, ein Zuschuss beläuft sich auf 10 000 Euro. Für einen Gerätewagen - Kosten etwa 80 000 Euro - beläuft sich der Zuschuss auf etwa 50 Prozent. „Den MTW bekommen wir sicher noch 2009 hin, beim GW müssen wir schauen, wie die Finanzlage aussieht", meinte Bürgermeister Michael Reinert. Aus seiner Sicht müsse Unterkessach allerdings leider noch warten.
Umrüstung Unabdingbar ist die Umrüstung auf digitale Alarmierung, die im Landkreis Heilbronn 2009 eingeführt wird. Kosten: 20 000 Euro. Neue Einsatzkleidung will der Kommandant nach und nach aus dem eigenen Budget beschaffen.
Ein Problem ist der Führerschein. Neulinge dürfen die über 3,5-Tonnen schweren Fahrzeuge nicht mehr fahren, nur noch wenige Floriansjünger machen den sogenannten C-Schein bei der Bundeswehr. „In Nachbargemeinden zahlen die Gemeinden für den Führerschein, wenn der Kamerad bereits eine Maschinistenausbildung hat und sich für zehn Jahre verpflichtet", weiß Schlägel. Dieses Vorgehen stößt auch bei den Gemeinderäten in Widdern auf positive Resonanz.
Bild: Wolfgang Schlägel erläutert das Feuerwehrkonzept. (Foto: Archiv/Andritsch)