Die Fa. Theo Förch GmbH Co KG, einer der führenden Anbieter von Werkstatt-, Montage und Befestigungsartikeln für Handwerk und Industrie hat 2015 sein Lager und die Logistik erweitert und unter anderem ein 28 m hohes automatisches Palettenlager für Gefahrstoffe errichtet.
Um den Brandschutz sicher zu stellen ist das gesamte Lager inertisiert. Das bedeutet, dass über eine erhöhte Stickstoffkonzentration, der Luftsauerstoff soweit reduziert wurde, damit die eingelagerten Stoffe nicht brennen können. Als weitere Maßnahme wird bei einem detektierten Brand über eine CO2-Löschanlage das Lager bis zu einer Höhe von ca. 5 m mit CO2 (Kohlendioxid) automatisch geflutet. Das CO2 ist 1,5 fach schwerer als Luft und setzt sich daher am unteren Teil des Lagers ab.
Der VDS, Schadenverütung führte am 21.07.2015 eine Probeflutung durch, um die Funktion der Löschanlage zu testen. Bei dieser Auslösung werden ca. 6.000 m³ CO2 (15 to), ins Lager freigesetzt und anschließend über die Türen des Hochregallagers in die Atmosphäre befördert.
Mit der kontrollierten Freisetzung des CO2 in die Atmosphäre wurde die FFW Neuenstadt beauftragt, die in Absprache mit dem Kreisbrandmeister und den beteiligten Feuerwehren aus Heilbronn, Neckarsulm und Lauffen federführend die Freisetzung durchgeführt hat. Als Führungsmittel kam der ELW 2 mit der Kommunikationsgruppe der FFW Neckarsulm in Einsatz.
Im Vorfeld berechnete ein Sachverständiger die Ausbreitung des Gases im Bereich des Hochregallagers und führte eine Gefährdungsanalyse durch, anhand der dann ein Einsatzplan für die Feuerwehr erstellt wurde.
Bedingungen wie Windrichtung, Windgeschwindigkeit waren Ausführungsvoraussetzung und mussten abgefragt werden, um mit der Flutung beginnen zu können. Als Sicherheitsmaßnahme wurde der Kochertalradweg und der Fluß Kocher selbst für Bootfahrer und Angler gesperrt.
Fünf Messtellen, besetzt mit Kräften aus den Gerätewagen-Mess der Feuerwehren Neckarsulm und Lauffen wurden außerhalb des Lagers festgelegt. Hier wurde ständig die Sauerstoff- und die CO2-Konzentration überprüft. War ein Wert grenzwertig so wurden Gegenmaßnahmen wie Unterbrechen der Freisetzung durch Schließen von Türen oder Belüften mit dem Mobilen Großventilator (MGV) der Feuerwehr Heilbronn eingeleitet.
Die Freisetzung nahm ca. 2 h Zeit in Anspruch bis die Sauerstoff- und CO2 Werte im Hochregallager wieder auf einem „normalen“ Niveau waren. Restmengen von CO2 wurden über ein Sauggebläse der Feuerwehr Neckarsulm abgesaugt.
Eine gute Vorbereitung mit Abschnittseinteilung, Funkstruktur und Personalressourcen waren bei dieser Maßnahme sehr förderlich um zum Erfolg zu kommen.
Feuerwehren und Einheiten die zum Einsatz kamen:
- Neuenstadt mit MTW, HLF, GW-T, LF 8 und 2 Hochleistungslüftern
- Berufsfeuerwehr Heilbronn mit MGV (Mobiler Großventilator)
- FFW Neckarsulm mit ELW 2, GW-Mess, RW und Schlauchboot
- 2 Fachberater Chemie
- FFW-Lauffen mit GW-Mess
- KBM Uwe Vogel
- Polizei