Jahreshauptversammlung in der Festhalle Stebbach
Erneut überdurchschnittlich viele Einsätze und auffällig viele Unwettereinsätze beschäftigten die Freiwillige Feuerwehr Gemmingen im Jahr 2018. Dennoch „können wir feststellen, dass wir gemeinsam als Kameraden wieder eine gute Arbeit geleistet haben“, erklärte Gesamtkommandant Steffen Ebert auf der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Gemmingen.
Am 1. März 2019 konnte Kommandant Ebert rund 60 Personen in der Festhalle Stebbach begrüßen, darunter auch Bürgermeister Timo Wolf, Alina Sailer vom Ordnungsamt und mehrere Gemeinderäte. Weiter waren neben den Kameraden und Kameradinnen der Einsatz- und Altersabteilung der stellvertretende Kreisbrandmeister Heiner Schiefer und Vertreter des DRK Ortsvereins Gemmingen gekommen. Zunächst wurde dem verstorbenen Kameraden Egon Krause gedacht. Anschließend folgten die Grußworte des Bürgermeisters und des stellvertretenden Kreisbrandmeisters, die jeweils Ausblicke auf die Entwicklung des Feuerwehrwesens in der Gemeinde und im Landkreis gaben.
Im Jahresbericht des Gesamtkommandanten wurde die gemeinsame Ausarbeitung eines Feuerwehrbedarfplans zusammen mit dem Kreisbrandmeister und der Gemeindeverwaltung im vergangenen Jahr für die Freiwillige Feuerwehr Gemmingen thematisiert. Dieser enthält eine Analyse der örtlichen Gefahrenquellen, mit welchen sich die Feuerwehr in ihren Einsätzen konfrontiert sieht. Auf dieser Grundlage wird in den nächsten Jahren die Ausrüstung der Feuerwehr angepasst. Dazu gehören insbesondere die Beschaffung eines neuen HLF und der Bau eines neuen, gemeinsamen Gerätehauses. Für das neue Fahrzeug wurde eine Arbeitsgruppe aus acht Kameraden gebildet, die bereits sehr konkret in ihrer Planung vorangeschritten ist. Vom Land Baden-Württemberg wird außerdem ein Zuschuss gewährt und auch im Haushalt der Gemeinde Gemmingen stehen Mittel bereit. So gaben sich Ebert und Gemeindeverwaltung zuversichtlich, dass das neue HLF bereits im Spätjahr 2020 in Dienst gestellt werden kann. Zusätzlich ließ der Gesamtkommandant die Einsätze des abgelaufenen Jahres Revue passieren. Zu insgesamt 27 Einsätzen (davon ein Verkehrsunfall, 18 Einsätze der Technischen Hilfe und acht Brandeinsätze) wurde die Feuerwehr alarmiert und leistete dabei ca. 370 Einsatzstunden. Damit liegt die Einsatzzahl zwar auf Höhe der vergangenen Jahre, jedoch dennoch deutlich über dem Durchschnitt. Es ist davon auszugehen, dass die Einsatzzahlen der Feuerwehr Gemmingen auch in den nächsten Jahren bei knapp 30 Einsätzen pro Jahr liegen, so die Aussage des Kommandanten. Begründet wird dies unter anderem durch die gestiegene Anzahl der Unwettereinsätze (Windbruch, Überschwemmung, etc.) und die nötigen Türöffnungen für Polizei und Rettungsdienst. Hieran gilt es in Zukunft auch die Ausbildung und Übungen zu orientieren. Dennoch bescheinigt Ebert den Kameraden einen guten Ausbildungsstand und wies dabei gleichzeitig auf die durchgeführte Ersatzbeschaffung einer neuen Tragkraftspritze hin.
In Stellvertretung für Jugendwart Oliver Kleiner stellte Fabian Sorg die Tätigkeiten der Jugendfeuerwehr vor. Von den 7 Kameradinnen und 17 Kameraden der Jugendabteilung konnte der Jugendwart sechs davon für ihr regelmäßiges Erscheinen auszeichnen. Darüber hinaus beschäftigte sich die Jugendfeuerwehr 2018 ausgiebig mit der technischen Ausrüstung der Feuerwehr, wirkte beim Kinderferienprogramm der Gemeinde mit und sorgte für die Bewirtung beim letztjährigen Parkfest. Als besonderen Höhepunkt veranstaltete die Jugendfeuerwehr im Rahmen des Parkfestlaufs einen Spendenlauf zu Gunsten „Paulinchen e.V“. Der Verein berät und begleitet Familien mit brandverletzten Kindern in jeder Phase nach dem Unfall. Diese Arbeit konnte die Jugendfeuerwehr dank Sponsoren mit 1.444,60 € unterstützen. Bei einem gemeinsamen Kinobesuch und einer anschließenden Weihnachtsfeier klang das Jahr aus. Die Vertreter der Jugendfeuerwehr und die Führung der Wehr betonten aber auch, dass dringend weitere Betreuer für die Aufrechterhaltung der vielseitigen und professionellen Arbeit der Jugendabteilung bzw. der Nachwuchsgewinnung notwendig sind. Insbesondere weibliche Betreuerinnen sind hierbei dabei wichtig.
Nach dem Bericht des Kassenverwalters Fabian Sorg wurde dieser und das Kommando einstimmig entlastet. Beim Tagesordnungspunkt „Aufnahme in die Wehr“ konnte der Gesamtkommandant Cateno Domina als neuen Kameraden in die Abteilung II aufnehmen und mit Handschlag zum Dienst verpflichten.
Anschließend folgten die Wahlen. Nach dem Ausscheiden des ersten stellvertretenden Gesamtkommandanten wird Rüdiger Doll in dieses Amt gewählt. Auch übernimmt er den Posten des stellvertretenden Abteilungskommandanten Gemmingen, Andreas Träumer erneut das gleiche Amt in Stebbach. André Acs, Andreas Träumer, Clemens Stiefvater und Johannes Matras für den Feuerwehrausschuss wiedergewählt.
Im weiteren Verlauf standen verschiedene Ehrungen an. Das neu geschaffene bronzene Ehrenzeichen für 15 Jahre aktiven Dienst wurde an 13 Feuerwehrmitglieder verliehen. Norbert Handlos erhielt das goldene Ehrenzeichen für 40 aktive Dienstjahre. Für 50 Jahren Zugehörigkeit wurde Horst Ludwiczek ausgezeichnet. Seit stolzen 70 Jahren gehört der Ehrenkommandant Waldemar Meyer der Feuerwehr Gemmingen an. Hierfür bekam auch er eine Auszeichnung und anhaltender Applaus der Anwesenden.
Im Anschluss erfolgte die Beförderung von Michael Bayer zum Oberbrandmeister. Die Jugendbetreuer und alle Kameraden, die bei allen Übungen anwesend waren, erhielten zudem eine Likörflasche als Anerkennung überreicht.
Zum Abschluss bedankte sich Gesamtkommandant Steffen Ebert bei den Anwesenden für das zahlreiche Erscheinen und schloss nach ca. zwei Stunden den offiziellen Teil der Versammlung.