2005 war ein stürmisches Jahr für die Freiwillige Feuerwehr Wüstenrot. Bei der Hauptversammlung, bei der Hans Mühlmann zum neuen Kommandanten gewählt wurde, blickte sie auf Sommergewitter und Hochwasser zurück. Die Aufregung um die Zusammenlegung der drei Abteilungen Wüstenrot, Neuhütten und Finsterrot hat sich gelegt.
Die Teilzentralisierung im neuen Feuerwehrhaus in Weihenbronn sei ?ohne größere Reibungsverluste gelungen?, gratulierte Bürgermeister Roland Awe den fast 100 Anwesenden und versicherte, dass die ?noch selbstständigen Abteilungen Maienfels, Neulautern und Stangenbach bestehen bleiben, solange Ihr genügend Frauen und Männer habt, um das Gerät zu bedienen und die Tagespräsenz zu gewährleisten.? Diese war gefährdet, als im vergangenen Jahr 16 Kameraden die Zusammenlegung zur Beendigung ihres Ehrenamtes nutzten.
Auch der neue Kreisbrandmeister Uwe Vogel machte bei seiner Antrittsrede in Wüstenrot deutlich, er sei kein Freund der Zusammenlegung von Abteilungen, wenn nicht die Vorteile überwiegen würden: ?Wir können es uns nicht leisten, bei den Freiwilligen Feuerwehren Kameraden zu verlieren.? Fünf Neuzugänge bei der Abteilung Wüstenrot haben den Verlust teilweise kompensiert. Insgesamt hat die Gesamtgemeinde 123 Aktive und 51 Nachwuchskräfte in der Jugendfeuerwehr.
Von den Vorteilen durch die Zusammenlegung erzählte Michael Reichert aus der Arbeitsgruppe ?Strategische Planung?. Die im Rahmen der Umstrukturierung geschaffene AG habe abteilungsübergreifende Konzepte für eine zukunftsfähige und schlagkräftige Feuerwehr erarbeitet. Als Ergebnisse präsentierte Reichert die Anschaffung eines neuen Einsatzwagens bis zum Sommer, bei dessen Ausstattung die Bedürfnisse aller Abteilungen beachtet worden seien. Erarbeitet wurde ein Plan zur Sicherung der Tagespräsenz, um angesichts von 60 Prozent Berufspendlern die Einsatzbereitschaft der Gesamtfeuerwehr zu erhalten. Darüber hinaus werde über die Zusammenarbeit mit anderen Feuerwehren beraten, wie Stocksberg und Löwenstein, die Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit und eine langfristige abteilungsübergreifende Fahrzeugplanung.
Bei seinem Rückblick auf das abgelaufene Jahr berichtete Gesamtkommandant Uli Stettner von einem neuen Einsatzrekord. Insgesamt musste die Wüstenroter Wehr zu 38 Einsätzen ausrücken. Neben neun Bränden und einem Fehlalarm sorgten technische Hilfeleistungen wegen Unwetter im Sommer für den Anstieg um fast 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
15 Kameraden wurden zu Lösch-, Oberlösch- und Oberbrandmeistern befördert. Uli Stettner selbst gab aus beruflichen Gründen vorzeitig sein Amt ab. ?Ich will nicht an meinem Sessel kleben, wenn ich nicht die Zeit habe, mich an vorderster Front für die Feuerwehr zu engagieren?, sagte er. Der 43 Jahre alte Konditormeister aus Wüstenrot bleibt aber als Leiter des Fachbereichs Lehrgänge aktiv. Zu seinem Nachfolger wurde Hans Mühlmann von der Abteilung Neulautern gewählt.