Massenbachhausen folgt den Empfehlungen des Gemeindetags und hebt die Entschädigungen für Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr an. Der Gemeinderat stimmte dem Vorschlag der Verwaltung einvernehmlich zu. Bürgermeister Nico Morast betont, dass dies eine symbolische Anerkennung für die Leistungen der Mitglieder sei. Kommandant Matthias Schüßler sieht das genauso: „Niemand ist bei der Feuerwehr, um Geld zu verdienen.“ Sie seien dabei, um zu helfen – egal zu welcher Uhrzeit, auch nachts um drei, wenn sie alarmiert würden.
Unterstützung Zahlreiche Städte und Gemeinden in der Region passen zurzeit ihre Feuerwehr-Entschädigungssatzung an, und sie orientieren sich dabei an den Richtsätzen der Verbände. So auch Massenbachhausen: Für Einsätze erhalten Mitglieder nun zehn Euro je Stunde, bislang waren es acht Euro. Außerdem zahlt die Gemeinde eine Aufwandsentschädigung für Aus- und Fortbildungen. Der Satz für die ersten drei Stunden steigt von acht auf zehn Euro, danach werden weiterhin fünf Euro pro Stunde gewährt. Der Verdienstausfall wird ebenfalls erstattet. Außerdem bekommt der Kommandant 960 Euro im Jahr, derzeit sind es 250 Euro. Der Stellvertreter erhält 480 Euro (125 Euro), der Jugendfeuerwehrwart 288 Euro (125 Euro), der Gerätewart 384 Euro (150 Euro) sowie Schriftführer und Kassenverwalter jeweils 192 Euro (50 Euro).
Gemeinderat und Bürgermeister stehen hinter den örtlichen Rettungskräften. „Die Feuerwehr ist eine Institution in der Gemeinde und leistet einen wichtigen Dienst“, betont Bürgermeister Morast. Die Mitglieder helfen unter Einsatz ihres Lebens. Ihnen müsse man daher „größte Wertschätzung und Anerkennung“ entgegenbringen.
Quereinsteiger 34 Mitglieder umfasst die Einsatzabteilung, zehn Jugendliche gehören zum Nachwuchs, die Alterswehr ist 14 Mitglieder stark. Kommandant Matthias Schüßler, der mit seinem Bruder Alexander als Stellvertreter die Wehr führt, ist mit den Zahlen zufrieden. „Das ist in Ordnung“, sagt er mit Blick auf die Gemeindegröße. Mal kamen innerhalb von zwei Jahren sechs sogenannte Quereinsteiger hinzu. Darunter versteht man Mitglieder, die nicht über die eigene Jugend an die Feuerwehr herangezogen werden, sondern als Erwachsene dazustoßen. „Ich bin froh, wenn Quereinsteiger kommen“, sagt der Kommandant. Wichtigstes Mittel, um neue Einsatzkräfte zu gewinnen, bleibe aber die Jugend.
Massenbachhausen behält die Tagesbereitschaft im Auge. Das ist vielerorts ein Problem: Wenn Einsatzkräfte außerhalb der Gemeinde arbeiten, stehen sie bei Einsätzen tagsüber nicht zur Verfügung. Auch das Rathaus ist hier wichtig. Ein Bauhof-Mitarbeiter sei Mitglied einer anderen Wehr, sagt Nico Morast. Tagsüber könne er deshalb bei Einsätzen in Massenbachhausen ausrücken. Bei der Anzahl der Einsätze pro Jahr liegt die Gemeinde 2018 über dem Schnitt: Gewöhnlich sind zwischen zehn und 15 üblich, 2018 sind es bereits 18.
Unterdessen hofft die Gemeinde, im April einen neuen Mannschaftstransportwagen in Dienst stellen zu können. Er ersetzt ein 27 Jahre altes Fahrzeug und ist sehr wichtig. Mit ihm kommen die Massenbachhausener zu den Lehrgängen und nach Heilbronn, um die Atemschutzflaschen zu befüllen. Der Wagen werde benutzt, um zur Abnahme von Leistungsabzeichen und zu Übungen zu gelangen. Als Logistikfahrzeug sei es bei Einsätzen gefragt, zählt der Kommandant auf. „Das Fahrzeug ist das am meisten bewegte in der Feuerwehr.“ Die Gemeinde rechnet mit Kosten in Höhe von 50âÂÂÂÂ000 Euro; inklusive der Umbauten für Einsätze. Beispielsweise werden Plastikteile ausgetauscht, auch das Funkgerät muss eingebaut werden.