50 Prozent Zuschuss bis zu einem Höchstbetrag von 1000 Euro gibt es künftig für diejenigen Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Leingarten, die den LKW-Führerschein machen. Im Gegenzug muss sich der Führerscheininhaber zum fünfjährigen Feuerwehrdienst verpflichten. Mehr gestand der Gemeinderat nicht zu. Volle Kostenbeteiligung hatte die Leitung der örtlichen Feuerwehr gefordert.
Die Brandbekämpfer sehen Probleme durch die neue staatliche Führerscheinregelung: Für die beiden Löschfahrzeuge "LF8", die jeweils ein Gesamtgewicht von 7,5 Tonnen haben, muss nun mindestens die Führerscheinklasse "C1" erworben werden.
Die Klasse "B" (früher Klasse 3) erlaubt nur das Führen eines Pkw bis zu 3,5 Tonnen Gesamtgewicht. Auch zum Fahren des neuen TLF 16/25-Löschfahrzeugs wird künftig mindestens die Klasse "C" (vorher Klasse 2) benötigt.
Im Klartext: "Wird ein neues Feuerwehrmitglied mit vollendetem 18. Lebensjahr in die aktive Wehr aufgenommen und besitzt den Führerschein Klasse B, darf er keines der Löschfahrzeuge mehr fahren."
Kommandant André Göbl und sein Stellvertreter Roland Gräsle haben erhebliche Zweifel, ob die Einsatzfähigkeit der Feuerwehr auch weiterhin gewährleistet sein wird.
Der eine oder andere werde es sich möglicherweise genau überlegen, ob er die Fahrerlaubnis auf eigene Kosten erwerbe, wenn er diese nur für die Feuerwehr benötige, geben sie zu bedenken. Der Führerschein koste immerhin rund 2500 Euro.
Die Feuerwehrleitung hatte ihren Antrag nach Dienstjahren gestaffelt. So müsste ein Mitglied, dessen Führerschein gesponsert wird, die vollen Kosten zurückerstatten, falls es den Feuerwehrdienst innerhalb eines Jahres beendet.
Innerhalb von fünf Jahren müssten immerhin 20 Prozent zurück gezahlt werden. FWV-Sprecher Hans-Hugo Schlemmer hält es für sinnvoll, der Feuerwehr eine bestimmte Summe zur Verfügung zu stellen, aus der der Führerschein-Erwerb finanziert werden kann.
"Ich weiß es aus eigener Erfahrung, dass tagsüber eigentlich nie genügend Fahrer zur Verfügung standen", berichtete der langjährige Leingartener Kommandant Martin Klar von der CDU-Fraktion. Eine Bezuschussung halte er für angemessen.
Mit dem Gemeinderatsbeschluss ist die Feuerwehr nicht ganz glücklich. Sie befürchtet, dass in ein bis zwei Jahren kaum noch einer die entsprechende Fahrerlaubnis besitzt. 1500 Euro aus eigener Tasche zu bezahlen, sei schließlich kein Pappenstiel.