Ein Großbrand auf den Höhenhöfen hat das Feuerwehrjahr 2007 in Bad Wimpfen geprägt. Ein 1200 Quadratmeter großes Gebäude wurde ein Raub der Flammen. Der Schaden: 100 000 Euro. Bei der Hauptversammlung der Feuerwehr unterstrich der Bad Wimpfener Kommandant Reinhold Korb, wie gefährlich die Arbeit seiner Männer ist: In der Werkstatt des Hofes lagerten Gasflaschen, die die Floriansjünger gerade noch ins Freie tragen konnten. Eine Azetylenflasche explodierte aber und flog zig Meter weit ins Gelände. Glücklicherweise wurde dabei niemand verletzt.
121 Mal ging im Berichtszeitraum November 2006 bis Oktober 2007 der Alarm los, wie Oberbrandmeister Winfried Schnell berichtete. Die Feuerwehr wurde unter anderem zu weiteren 17 Bränden gerufen, 51 Mal zu technischen Hilfeleistungen. 35 Tier- und Insekteneinsätze, wie das kostenpflichtige Entfernen von Wespennestern, kamen hinzu. 15 Mal gab es blinden beziehungsweise böswilligen Alarm, was die freiwilligen Helfer besonders fuchst.
Vermisst Zwei Mal innerhalb kürzester wurden die Feuerwehrleute um Hilfe bei der Suche nach vermissten Personen gebeten. Eine sehr zeitaufwendige Aufgabe, die allerdings durch die neue Wärmebildkamera erleichtert wurde.
Ein Schmunzeln ging über die Gesichter der Kameraden beim so genannten Maikäfer-Einsatz: Ein Bad Wimpfener hatte die Feuerwehr alarmiert, weil er ein Wespennest auf seinem Anwesen vermutet hatte. Die Feuerwehr beseitigt diese Nester in der Regel gegen eine Gebühr. Beim Eintreffen der Männer war allerdings nichts zu entdecken. Wie Reinhold Korb erzählt, wurden die „gefährlichen Insekten" erst bei einer Nachkontrolle entdeckt: Es waren harmlose Maikäfer. „Der Hauseigentümer konnte von deren Ungefährlichkeit überzeugt werden, so dass kein weiterer Einsatz erforderlich war."
Die meisten Einsätze, 34 Prozent, wurden in der Zeit zwischen 20 und 24 Uhr gefahren. Am häufigsten mussten die Feuerwehrmänner im Juni ausrücken. Im November 2006 und Oktober 2007 war es am ruhigsten.
Engagiert Auch die Alterswehr ist schwer aktiv. Unter anderem leistet sie beim Weihnachtsmarkt und beim Talmarkt gute Dienste. Auch bei Brandwachen sind diese Kollegen mit von der Partie. 3550 ehrenamtliche Stunden leisteten die Wimpfener Feuerwehrleute im vergangenen Jahr.
Vorbereitet Um auf Brände, Unfälle und andere Einsätze gut vorbereitet zu sein, setzt die Bad Wimpfener Wehr auf eine fundierte Ausbildung, wie der stellvertretende Kommandant Martin Ramsperger betonte. Zwei Unterrichtstage und 13 Übungen wurden unter anderem bei der Mühle Friesinger, dem Wohnkomplex Mathildenbad und dem Hotel Am Rosengarten angesetzt. Die Hauptübung fand im Gesundheitszentrum statt.
Nach dem Großbrand auf den Höhenhöfen setzten Korb und Ramsperger beim Aussiedlerhof Belzner eine Nachtübung an, um das Szenario noch einmal durchzuspielen und die Sicherstellung der Wasserversorgung zu überprüfen. Ramsperger: „Brandbekämpfung und Menschenrettung klappten bei dieser Übung reibungslos."
Bild: Seit 1974 ist Reinhold Korb Chef der Bad Wimpfener Feuerwehr. Er hat vor fast 40 Jahren auch die Jugendfeuerwehr in der Stauferstadt gegründet. In zwei Jahren will der 61-Jährige sein Amt in jüngere Hände legen. (Foto: Dittmar Dirks)