Ein Sachschaden in Höhe von mehreren hunderttausend Euro wurde am Samstagmorgen im Eppinger Ortsteil Adelshofen verursacht, als sich in einem Wohn- und Geschäftshaus aus bislang unbekannter Ursache Gas entzündete.
Sechs Personen, ein Kind, ein Jugendlicher und vier Erwachsene mussten mit zum Glück nur leichteren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden. Sie hatten ein Knalltrauma und/oder Verletzungen durch Glassplitter erlitten. Etwa 30-40 Anwohner wurden evakuiert. 22 von ihnen wurde durch die Stadt Eppingen eine Notunterkunft in den Räumen des „Lebenszentrum“ Adelshofen zugewiesen.
Die restlichen Betroffenen kamen bei Verwandten unter oder konnten sich gegen Abend, nachdem die Feuerwehr die betroffenen Wohnungen überprüft und als unbedenklich eingestuft hatte, wieder in ihre Häuser begeben. Das betroffene Wohn- und Geschäftshaus wurde vollständig zerstört.
Trümmer wurden bis zu 80 Meter weit geschleudert. In einem Umkreis von bis zu 250 Metern wurden bei 15 bis 20 Nachbarhäuser die Dächer teilweise abgedeckt. Viele Fenster zersplitterten, mehrere geparkte Autos wurden durch herumfliegende Teile beschädigt.
Entgegen der zunächst angenommenen Vermutung, dass ein Gastank in dem Gebäude explodiert war, hat sich im Lauf der weiteren Ermittlungen ergeben, dass vermutlich Gas über einen längeren Zeitraum aus einer lecken Gasleitung ausgeströmt sein dürfte. Der Gastank, der sich außerhalb des Hauses befunden hatte, war weitgehend unbeschädigt aber nahezu leer.
Da die Bewohner des Anwesens in Urlaub waren, wurde das auströmende Gas offenbar nicht bemerkt. Welche Zündquelle letztendlich die Explosion verursacht hatte, soll durch die inzwischen eingeleiteten kriminalpolizeilichen Ermittlungen festgestellt werden. Hierzu wird durch die Ermittler vermutlich ein Gassachverständiger hinzugezogen.
Da nach dem Gasunglück mehrere Stunden zunächst unklar war, ob sich nicht doch Personen unter den Trümmern des eingestürzten Hauses befanden, wurden 11 Hundeführer mit sieben Hunden der Rettungshundestaffel Unterland hinzugezogen. Die Befürchtungen haben sich zum Glück nicht bewahrheitet.
Die Wohnungseigentümer sowie die Besitzer der Firma, bei der es sich um einen kleineren Heizungsbetrieb handelte, konnten im Laufe des Nachmittages telefonisch erreicht werden. Sie waren zusammen in Urlaub und befanden sich zu diesem Zeitpunkt bereits wieder auf der Heimfahrt.
Die Feuerwehr hatte aus den Gemeinden Adelshofen, Eppingen, Lauffen, Heilbronn, Brackenheim und Neckarsulm über 100 Feuerwehrmänner sowie mehrere Einsatzfahrzeuge, darunter spezielle Messfahrzeuge. zusammengezogen. Von der Polizei waren, neben den Ermittlern der Kripo, etwa 15 Beamte der Reviere Eppingen, Lauffen und Heilbronn-Böckingen im Einsatz.
Mehrere Rettungswagen, zwei Notärzte, ein leitender Notarzt und ein Notfallseelsorger waren vor Ort. Hinzu kommen noch Kräfte des städtischen Bauhofes, der Strom- und Gasversorgungsbetriebe sowie Firmen, die beispielsweise die Dachdeckarbeiten übernahmen.
Auch der Eppinger Oberbürgermeister, der Leiter des Ordnungsamtes, der zuständige Revierführer des Eppinger Polizeireviers und der Kreisbrandmeister waren am Einsatzort. Im Umfeld des Unglücksortes mussten mehrere Straßen für einen längeren Zeitraum gesperrt werden.
Alle Bürger, deren Häuser oder Wohnungen bei dem Explosionsunglück in Adelshofen beschädigt wurden, werden gebeten, sich mit dem Polizeirevier Eppingen unter der Telefonnummer 07262/60950, in Verbindung zu setzen.