Schock für alle Laube-Gänger: Die Szenekneipe auf der Böckinger Viehweide ist in der Nacht auf Sonntag fast komplett ausgebrannt. Zum Zeitpunkt, als das Feuer ausbrach, hielt sich niemand in der Gartenlaube auf – sie war bereits geschlossen. Die Party in den Stunden davor stand ausgerechnet unter dem Motto „Hitzefrei“.

Bild der Zerstörung 

Am Sonntagmorgen gegen 9 Uhr bietet sich in der unter vielen jungen Menschen beliebten Gaststätte ein Bild der Zerstörung. Von der Decke hängen verkohlte Balken herab, überall verstreut liegen Einrichtungsgegenstände. Scheinwerfer, Getränkekisten, vieles verschmolzen. Auf die Tischkicker sind die Deckenlampen herunter gekracht, eine Pampe aus Löschwasser und Asche liegt zentimeterdick auf dem Boden.

Eine Taxifahrerin hatte den Brand am frühen Sonntagmorgen gegen 5 Uhr gemeldet. Die Heilbronner Feuerwehr brachte ihn schnell unter Kontrolle. Das Feuer hat sich überwiegend im Dachbereich des Gebäudes ausgebreitet. Die Polizei sperrte beide Zufahrten zur Viehweide. Die Brandursache ist noch unklar. Es seien „keine konkreten Erkenntnisse“ vorhanden, so die Polizei. Allerdings sei das Feuer vermutlich von einem aufgestellten Papiereimer vor dem Eingangsbereich ausgegangen und sprang von hier aus auf das Vordach über. Der Sachschaden wird momentan auf rund 150 000 Euro geschätzt.

Stehauf-Mentalität 

Geschäftsführer Matthias Kern war der Letzte, der in der Nacht die Laube verlassen hatte. Fünf Stunden später sitzt er vor der Ruine. Er wirkt relativ gefasst. Es scheint ein wenig früh für die Frage, wie es weitergeht – aber Kern sagt: „Wir haben einen Plan, wir haben immer einen Plan.“ Auch Peggy Friedel, Assistentin des Laub-Inhabers Michael Carle: „Wir machen auf jeden Fall weiter.“ Wenn es möglich sein sollte, wolle man bereits am Dienstag den Außenbereich wieder geöffnet haben. Auch während der Reparaturarbeiten solle die Laube geöffnet haben, kündigt Matthias Kern an. Ebenso werde das Seefest vom 1. bis zum 5. Juni auf jeden Fall stattfinden.

Traurige Kommentare

Auf der Website der Gartenlaube finden sich bereits traurige Kommentare. „Als ich heute Morgen vor der Laube stand, wurde mir heiß und kalt“, schreibt ein Besucher. „Ich musste die Tränen zurückhalten.“ Andere kündigen an, beim Wiederaufbau zu helfen. Die Feuerwehr war mit neun Fahrzeugen und 30 Mann im Einsatz. Die Gartenlaube ist bereits 1999 einmal einem Feuer zum Opfer gefallen. Damals handelte es sich um Brandstiftung.

Bild: Andreas Veigel, HSt