Werden weitere Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr Obersulm einmal zusammengelegt? Diese Frage, die bei der Hauptversammlung gestellt wurde, lässt sich heute nicht beantworten, sondern muss die Strukturdebatte zeigen, die weitergeführt wird.
"Wir müssen weiter schauen", meinte Bürgermeister Harry Murso auf die Frage von Walter Gailing, ob es Planungen gebe, die Teilortwehren aufzulösen oder zusammenzulegen. Der Rathauschef erinnerte daran, dass einst die Abteilungen Willsbach und Affaltrach zusammengelegt worden seien. Das sei nicht reibungslos vonstatten gegangen. Jedoch seien die Beteiligten heute zufrieden mit der Lösung.
Strukturänderungen, so Murso, würden nicht nur in Obersulm diskutiert, sondern landesweit. Bereits vor zehn Jahren hat die Feuerwehr Obersulm ein Konzept erarbeitet mit Standortbestimmung und Zukunftsperspektiven. Der Gemeinderat hat jüngst mit dem Ja zum Kauf einer Drehleiter die Verwaltung beauftragt, dieses Konzept fortzuschreiben. Dabei wird die Zukunft der Abteilungen - Affaltrach/Willsbach, Weiler, Eschenau, Sülzbach und Eichelberg - auch ein Thema sein. Seitens der Verwaltung, so Murso, würde man immer schauen, ob Gerät und Fahrzeuge eingespart werden könnten, allerdings unter der Prämisse, dass die Aufgabenerfüllung gewährleistet sei.
Die Obersulmer Feuerwehr hatte 2004 laut Kommandant Reiner Frisch 52 Einsätze, zehn weniger als 2003. Der Großteil entfiel mit 36 Einsätzen auf technische Hilfeleistungen. 51 Feuerwehrleute bildeten sich auf Lehrgängen fort. In Bad Rappenau errangen zwei Gruppen der Obersulmer Wehr beim Wettbewerb für das Leistungsabzeichen die silberne Auszeichnung. Die 205 Mitglieder verteilen sich auf 160 Aktive, 25 Jugendfeuerwehrleute und 20 Mitglieder in der Altersabteilung.
Verständnis zeigte Frisch für die schlechte Finanzlage der öffentlichen Haushalte. Sein Stellvertreter Michael Schepperle erläuterte in Wort und Bild, warum die Floriansjünger dennoch die Drehleiter, für die die Gemeinde derzeit Angebote einholt, benötigten.
Reinhold Gall stellte das "Fit For Fire Fighting" vor. Mit diesem Trainingsprogramm soll die körperliche Fitness der Feuerwehrangehörigen verbessert werden. Der scheidende Jugendgruppenleiter Pascal Reichert stellten neben seinem Bericht auch seinen Nachfolger Waldemar Kauzor vor.
Für 25 Jahre Feuerwehrdienst wurden Jürgen Schaffert, Rainer Sommer, Karl-Ulrich Vollert, Valentin Vollert, Gerhard Wagner, Bernhard Endreß und Martin Vollert geehrt. Helmut Biehler wurde für seine über 40-jährige Tätigkeit zum Ehrenfeuerwehrmann ernannt. Für seine Verdienste wurde Rolf Stricker zum Ehrenkommandanten erhoben. Eine nicht alltägliche Ehrung nahm Reinhold Gall vor, der Josef Kolleth für 47 Jahre Mitgliedschaft und Engagement mit der Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes Heilbronn auszeichnete. "Wie sieht die Nadel aus", hatte auch Harry Murso das Exemplar noch nicht gesehen.