Trotz des Personalzuwachses sucht die Freiwillige Feuerwehr Brackenheim weitere Mitglieder. Mit 64 Jungen und Mädchen, 171 Aktiven und 57 Kameraden in der Altersabteilung hat die Wehr, die zu den größten Wehren im Landkreis zählt, eine Stärke von 292 Mitgliedern. Kommandant Peter Hügle betont, dass in der Jugendabteilung eine „großartige und wichtige Arbeit geleistet“ werde.
Woran es mangelt Rückblickend auf 2016 stellt der Kommandant fest, „was die Mitgliederwerbung angeht, müssen wir uns ins Zeug legen“. Er freut sich, dass von der Nachwuchsabteilung kontinuierlich Mitglieder zu den Aktiven wechseln. „Was uns fehlt, sind Leute, die ihre berufliche Ausbildung abgeschlossen, Brackenheim als Lebensmittelpunkt gewählt und Interesse an der Feuerwehrarbeit haben.“
Zur Tagespräsenz führt er den deutlichen Trend an, dass einige Floriansjünger außerhalb Brackenheims wohnen und somit tagsüber nicht für Einsätze zur Verfügung stehen. „Inzwischen bringen die Tagesausrücker etwas Linderung.“ Es handelt sich dabei um Leute, die ihrer Heimat-Wehr angehören, in Brackenheim arbeiten und Mitglied werden.
Bei seinem Rückblick auf 2016 stellt Hügle fest, dass viele Weiterbildungslehrgänge absolviert wurden. Insgesamt waren es 8824 Übungs- und Ausbildungsstunden. Von den 111 Alarmierungen entfielen 33 auf Fehlalarme. Mit Einsatzstunden und Feuersicherheitswachen brachten es die Brackenheimer Floriansjünger im vergangenen Jahr auf 12 715 Einsatzstunden.
Zu 18 Brände und 56 Hilfeleistungen wurde die Feuerwehr gerufen, darunter waren auch Überlandhilfen nach Unwettern im nördlichen Landkreis und in Eppingen.
Bei den zwei Großbränden handelte es sich um ein Feuer in einem leerstehenden Wohn- und Geschäftshaus in Güglingen. Beim zweiten Einsatz in der Meimsheimer Bahnhofstraße konnte rechtzeitig eine Mutter mit ihrem Sohn aus dem Obergeschoss gerettet werden. Das Haus brannte komplett aus, so dass die Feuerwehrangehörigen beschlossen, den Brandopfern mit einer Spendenaktion zu helfen. Sie verzichteten auf ihre Einsatzvergütung, spendeten Kleider und Haushaltsgegenstände, was unter der Bevölkerung weitere Hilfsbereitschaft auslöste.
Wie schwierig eine Einsatz auf dem Hörnle werden könnte, wurde bei der Hauptübung im vergangenen November deutlich. Da musste Wasser bald schon aus dem Mönchsbergsee über Schläuche hochgepumpt werden.
2017 steht in Brackenheim der Anbau an das Gerätehaus an. Nach wie vor hoffen der Kommandant und die Zugführer, endlich einen neuen Mannschaftstransportwagen (MTW) und ein neues mittleres Löschfahrzeug (MLF) zu bekommen. Bei dem 35 Jahre alten TSF (MLF-Beschaffung für Dürrenzimmern) machte Kreisbrandmeister Uwe Vogel Hoffnung, dass der Zuschuss noch dieses Jahr genehmigt werden könnte. Er freute sich über die positive Personalentwicklung bei der Jugend.
Der stellvertretende Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands, Martin Kuhmann, meinte zur Tagesverfügbarkeit, dass es eine Herausforderung für die Wehren sei, Quereinsteiger zu finden. Deshalb sei Werbung so wichtig. Busunternehmen im Landkreis stellten Werbefläche auf ihren Bussen kostenlos für die Feuerwehr zur Verfügung. Die Kosten für die Aufkleber übernimmt der Landkreis Heilbronn.
Dank für Spendenaktion Brackenheims Bürgermeister Rolf Kieser dankte den Feuerwehrleuten, dass sie rund um die Uhr bei Notfällen aller Art zur Stelle seien. „Dies ist alles andere als selbstverständlich“, betonte der Stadtchef. Er dankte den Mitgliedern besonders für die Spendenaktion nach dem Brand in Meimsheim.