Alle zwei Jahre treffen sich die Führungskräfte der Feuerwehren des Landkreises zum Fortbildungsseminar. Zahlreiche Themen standen beim diesjährigen Treffen in Bad Rappenau auf der Agenda.
Den Samstag Vormittag füllte dabei ein Themenblock rund um die Integrierte Leitstelle (ILS), die vor ziemlich genau einem Jahr ihren Betrieb aufgenommen hat. Hierzu informierten der Leiter der ILS sowie zwei Leitstellendisponenten die Zuhörer, unter denen sich Landrat Detlef Piepenburg, Bad Rappenaus Oberbürgermeister Blättgen, Adrian Mehler (Dezernent im Landratsamt) und Klaus Knipp (Amtsleiter Sicherheit und Ordnung) befanden.
Durch eine Erläuterung der Abläufe von der Notrufabfrage bis zur Alarmierung konnten sich die anwesenden Führungskräfte ein Bild vom täglichen Geschehen in der Leitstelle machen. Wichtig ist dies vor allem dann, wenn bei Einsätzen Alarmstufen erhöht und Einsatzstichworte verändert werden müssen.
Neuerungen bei den Normungen der Fahrzeuge waren ebenfalls ein Thema der Veranstaltung. Zur Veranschaulichung waren hier verschiedene Gerätewagen-Transport (GW-T) zu besichtigen; unter anderem die Fahrzeuge der Feuerwehren Eppingen, Möckmühl und Widdern. Die Eppinger Wehr war zudem mit ihrer neuen Drehleiter vertreten; die Feuerwehr Lauffen mit dem neuen Boot.
Über die Gefahren von Ammoniak - das beispielsweise in Eishallen, Brauereien, Kühläusern, Schlachthöfen und dergelichen Verwendung findet - sowie das Vorgehen im Feuerwehreinsatz informierten die Fachberater-Chemie des Landkreises, Sigrid Aßfalg und Dr. Sendelbach am Nachmittag. Ein nicht zu unterschätzendes Thema, wie sich anhand eines Einsatzes der Feuerwehr Reutlingen gezeigt hat, als nach einem Ammoniakaustritt in einer Eishalle 77 Personen verletzt wurden.
Passend dazu stellte Kreisbrandmeister Uwe Vogel im Anschluss das Konzept zur Bewältigung von Großschadenslagen im Landkreis Heilbronn vor. Abschließend berichtete der Kreisbrandmeister den Führungskräften über aktuelle Neuerungen aus dem Feuerwehrwesen von Bund, Land und Kreis.
Am Sonntag gehörte der erste Block dem Kreisfeuerwehrverband. Der Vorsitzende Reinhold Gall konnte zuerst erfreuliches in seiner Funktion als Landesinnenminister über die Unterstützung der Feuerwehren für die Jahre 2013 und 2014 berichten. In beiden Jahres werden jeweils 50 Mio. von der Landesregierung zur Verfügung gestellt. Gall geht davon aus dass dadurch 90% der Zuschussanträge in diesen beiden Jahren bewilligt werden können.
Die Landesfeuerwehrschule wurde planerisch auf den Weg gebracht. Für die Feuerwehr erfreulich war dabei, das rund 1 Mio. für den Erwerb Grundstückserwerb aus anderen Haushaltstöpfen bestritten werden konnte. Die gesetzlichen Grundlagen für den Feuerwehrführerschein bis 7,5 t sind geschaffen und treten zum 1.12.2012 in Kraft. Der Kreisfeuerwehrverband strebt dabei im Landkreis eine möglichst einheitliche Regelung für den Erwerb dieses Führerscheines an. Anhand eines umfangreichen Musterkoffers stellte er die neuen Uniformen und Tagesdienstkleidung vor. Er betonte aber ausdrücklich, dass es keinen Zwang zu einer sofortigen Umstellung geben wird.
Knut Steinbauer gab letztmals als Kreisjugendfeuerwehrwart einen Rück- und Ausblick auf die Aktivitäten der Kreisfeuerwehrjugend. Im März stehen Neuwahlen an, bei der Steinbauer nicht mehr zur Wahl steht.
Im zu ende gehenden Jahr haben wiederum 2 Lehrgänge für Jugendgruppenleiter stattgefunden. Das Kreiszeltlager hat in Neckarsulm mit über 400 Teilnehmern stattgefunden. In Öhringen wurde auf Bezirksebene, mit Unterstützung durch die Landesfeuerwehrschule, ein sehr gut besuchter Info-Nachmittag zum Thema Kinderfeuerwehr durchgeführt. Auch für das kommenden Jahr sind wieder 2 Lehrgänge für Jugendgruppenleiter geplant. Die Adventuretour wird in Lauffen a.N. stattfinden und in Abstatt ist für den RP Bezirk Stuttgart ein Werteseminar geplant.
Im zweiten Block stellte Kreisbrandmeister Uwe Vogel das überarbeitet Gefahrstoffkonzept des Landkreises vor. Seit 6 Monaten exisitiert ein Arbeitskreis Gefahrstoff, in dem die Feuerwehren Bad Rappenau, Lauffen a.N., Neckarsulm und Weinsberg sowie die Fachberater vertreten sind. Die Zuordnung der GW-Gefahrgut und GW-Mess auf die einzelnen Gemeinden wurde komplett neu überarbeitet wobei als Grundlage die Eintreffzeiten genommen wurden. Die Umsetzung bei der Alarmierung soll zeitnah erfolgen. Für 2013 ist eine gemeinsame Übung aller am Gefahrstoffkonzept beteiligten Einheiten geplant.
Ergänzend zu der Präsentation neuer Fahrzeuge vom Samstag wurde noch die neue Drehleiter der Feuerwehr Neuenstadt a.K. vorgestellt.